Wien - Die Post hat im ersten Quartal 2015 Gewinn und Umsatz im Vergleich zum Vorjahresniveau stabil gehalten. Wie in den Jahren zuvor gab es Rückgänge im Briefgeschäft und Zugewinne bei Paketen, sagte Post-Chef Georg Pölzl am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien.

Das Periodenergebnis lag mit 43,8 Mio. Euro um 0,2 Prozent über dem Vorjahresquartal (43,7 Mio.), der Umsatz mit 601,9 Mio. Euro um 0,6 Prozent höher (598,4 Mio.). Operativ (EBIT) ging der Gewinn der Post hingegen um 7,4 Prozent, von 58,2 Mio. Euro auf 53,9 Mio. Euro, zurück. Pölzl hält angesichts dieser Zahlen am Ausblick fest, der Umsatz soll um ein bis zwei Prozent wachsen, das EBIT soll sich verbessern.

Zuwachs bei Paket-Umsatz

Dabei hat der Zuwachs beim Paket-Umsatz (plus 2,2 Prozent auf 224,4 Mio. Euro) den Rückgang bei Briefen und im Filialgeschäft mehr als kompensiert. Allerdings gab es bei Paketen im größten Markt Deutschland (55 Prozent des Paketumsatzes) einen Rückgang, während der Paketumsatz in Österreich (36 Prozent des gesamten Paketumsatze) sowie in Ost- und Südosteuropa (9 Prozent) zulegte. Im Geschäft mit Werbematerialien stieg der Umsatz um 3,3 Prozent auf 109,1 Mio. Euro, wobei der Druck des Online-Handels zur Einschränkung der Werbeaktivitäten einiger stationärer Einzelhändler geführt hat, während die Nahversorger mehr unadressierte Sendungen verschickt haben.

In Ungarn ist die Post aus dem Markt für Werbezustellung unterdessen ausgestiegen, die Tochter Feibra-Ungarn wurde im ersten Quartal verkauft. Feibra-Ungarn hatte sich vergeblich um die Konzession für Briefzustellungen bemüht. Mit der Paketzustellung bleibe man aber in Ungarn aktiv.

Zustellung von Lebensmitteln

Pölzl sieht die großen Trends bei der rascheren Zustellung von Paketen und der Ausweitung der Zustellzeiten. Daher wird heuer noch eine Samstagszustellung getestet. Details wollte Pölzl heute noch nicht verraten, aber klarerweise werde man in den Ballungszentren beginnen. Auch die Beschleunigung der Zustellung, vor allem nach Online-Bestellungen, ist ein großes Thema. Die Zustellung von Lebensmitteln noch am gleichen Tag wird derzeit in Linz für UniMarkt-Kunden getestet, erinnert Pölzl. Österreichweit können sich Kunden der Pfeiffer-Gruppe, also UniMarkt und Zielpunkt, am nächsten Tag ihre Einkäufe von der Post zustellen lassen. Ob dieses Geschäft gewinnbringend sei, könne man nicht so genau sagen, da die Lebensmittelpakete im regulären Paketdienst abgewickelt werden.

Die Post will heuer auch noch in Wien einen Pilottest für die Postfiliale der Zukunft starten. Hier soll es von der gemütlichen Wartezone mit freien W-Lan, Kaffee und Radio bis zur Kinderecke verschiedene Angebote geben, um den Aufenthalt in der Post angenehm zu machen. Neben Information setze man auch auf Unterhaltung, so Pölzl. Auch eine "neue Zusammenarbeit" mit A1 kündigte er an. (APA, 7.5.2015)