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Nur beim Proben von Kampfeinsätzen, auch am Simulator, "wird's heikel", erklärt Verfassungsrechtler Heinz Mayer.

foto: apa/helmut fohringer

Wien – Nachdem der Chef der österreichischen Luftstreitkräfte, Karl Gruber, eine gemeinsame Ausbildung für die Eurofighter-Piloten auch mit benachbarten Nato-Staaten angedacht hat, bestätigt Verfassungsrechtler Heinz Mayer, dass dieses Ansinnen nicht mit Österreichs Neutralität kollidieren würde: "Solange es nur um die Ausbildung geht, ist das kein Problem", so der Experte zum STANDARD. Allerdings dürften dabei keine Kampfeinsätze, und zwar auch nicht am Simulator, erprobt werden, denn "ansonsten wird's heikel", erklärt Mayer.

Klug gegenüber Synergien aufgeschlossen

Ähnliches hätte Gruber auch gar nicht im Sinn. Er führte angesichts der aufwendigen Schulungen, die pro Pilot derzeit bis zu sechs Millionen Euro kosten und so um ein Drittel reduziert werden könnten, vor allem wirtschaftliche Gründe an, die für eine derartige Kooperation sprechen würden. Außerdem könnte man bei internationalen Ausbildungszentren auf modernere Trainingseinrichtungen zurückgreifen.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) gibt sich auf STANDARD-Anfrage jedenfalls aufgeschlossen gegenüber derartigen Überlegungen, denn: "Wir versuchen in allen Bereichen Synergien herzustellen, sofern diese Sinn machen, dabei die Qualität erhalten bleibt und sie mit unserer Neutralität vereinbar sind." (Nina Weißensteiner, 7.5.2015)