Das Grabtuch ist eines von insgesamt nur 22 heute noch existierenden Exemplaren aus der XVIII. ägyptischen Dynastie.

Foto: Piasa

Paris - In Paris soll am 18. Juni ein mehr als 3.000 Jahre altes ägyptisches Grabtuch zur Versteigerung kommen. Wie das Auktionshaus Piasa am Dienstag mitteilte, handelt es sich bei der Auktion um eine Premiere: Weltweit existieren demnach nur 22 bekannte Grabtücher aus der XVIII. ägyptischen Dynastie (1.400 bis 1.300 Jahre vor unserer Zeitrechnung), die meisten von ihnen befinden sich in Museen wie dem Louvre.

Das 29 Mal 21 Zentimeter große Tuch zeigt laut dem Auktionshaus eine gut erhaltene farbige Abbildung des Toten im Profil: "Ta-nedjem" ("Das sanfte Land") sitzt einem kleinen Tisch gegenüber, auf dem typische Grabgaben abgebildet sind - Brote, Kürbisse und Fleischstücke. Begleitet wird die Zeichnung von einer Aufschrift in Hieroglyphen, die auf den Tod von "Ta-nedjem" hinweist.

Kaum schätzbares Kleinod

Leinentücher dieser Art seien im Tal der Könige am Nil gefertigt worden, erläutert der Experte Christophe Kunicki. Das fragliche Tuch weise große Ähnlichkeit mit einem Exemplar im Louvre auf - der Maler sei vermutlich der gleiche. Die Experten hatten zunächst einige Probleme, einen Schätzwert festzulegen, da derartige Grabtücher noch nie versteigert wurden. Das Tuch gehört zum Nachlass der 1996 verstorbenen französischen Schriftstellerin, Herausgeberin und Anwältin Jeanne Loviton. (APA/red, derStandard.at, 5.5.2015)