Nokia sucht nach wie vor einen Käufer für Here.

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Über acht Milliarden Dollar steckte Nokia 2008 in die Akquise des Kartendientes Here. Seitdem wurde dieser kontinuierlich ausgebaut, Profite warf er aber bislang keine ab. Nach einer Evaluierung der eigenen Geschäftszweige will sich das Unternehmen nun wieder von Here trennen und sucht einen Käufer.

Facebook-Integration

Umso interessanter ist es, dass das soziale Netzwerk Facebook nun offenbar auf Here setzt. Sowohl die mobile Ausgabe der Website, als auch die Android-Version von Messenger und der Fotocommunity Instagram greifen nun darauf zu, wie Techcrunch berichtet.

Neben dem offen ersichtlichen Einsatz soll Here auch verwendet werden, um Orte in Postings zu identifizieren. Facebook erhofft sich nach eigenen Angaben aus dem Wechsel "mehr Kontrolle und Flexibilität" und konsistentere Nutzererfahrung. An einigen Stellen löst der Dienst Microsofts Angebot Bing Maps ab.

Käufersuche

Offiziell hat Nokia noch keinen Käufer für Here gefunden, Facebook zählt aber zum potenziellen Kreis der künftigen Besitzer. Nokia soll auch bei Apple, Amazon, deutschen Autoherstellern und anderen Unternehmen vorstellig geworden sein, um den datenreichen Kartenservice zu veräußern. Geschätzt wird dessen Verkaufswert auf zwei Milliarden, erzielen könnte er aber nach Expertenmeinung auch den doppelten Preis.

Back to the roots?

Generell scheint Nokia sich künftig mehr auf seine Wurzeln im IT-Geschäft besinnen zu wollen und wird voraussichtlich im ersten Halbjahr Alcatel-Lucent für 16,6 Milliarden Dollar schlucken.

Dazu mehrten sich Gerüchte über einen möglichen Wiedereinstieg ins Smartphone-Geschäft. Unmittelbare Pläne dementierte der Konzern allerdings. Mobiltelefone unter eigenem Namen darf Nokia gemäß einer Vereinbarung mit Microsoft frühestens ab 2017 vermarkten. (gpi, 05.05.2015)