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Das Auto der Attentäter wurde durchsucht.

Foto: EPA/MIKE STONE

Beirut/Washington - Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Angriff auf eine islamfeindliche Veranstaltung am Sonntag in Texas bekannt. "Zwei Soldaten des Kalifats haben die Attacke auf die Ausstellung in Garland verübt", sagte ein Sprecher am Dienstag im Radiosender des IS. Dort seien "negative Bilder des Propheten Mohammed gezeigt worden".

Zwei Männer hatten am Sonntag vor dem Veranstaltungszentrum in einem Vorort von Dallas das Feuer eröffnet. Dabei verletzten sie einen Wachmann. Polizisten erwiderten das Feuer und töteten die Angreifer. Die Ausstellung in Garland war von der islamfeindlichen Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) organisiert worden, an ihr hatte auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teilgenommen.

Täter war Behörden bekannt

Einer der beiden Täter in Texas war seit Jahren im Visier der US-Sicherheitsbehörden. Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, stand der Mann seit 2006 unter Beobachtung. Hintergrund waren seine Verbindungen zu einer Person, die nach Vermutungen der Bundespolizei FBI eine Terrorzelle in Arizona aufbauen wollte.

Zudem soll er den Wunsch geäußert haben, sich dem Kampf von Islamisten in Somalia anzuschließen. Wegen falscher Angaben gegenüber dem FBI dazu wurde er 2011 zu einer Bewährungsstrafe von drei Jahren verurteilt. Die Ermittler prüften nun, ob die Täter Verbindungen zu ausländischen Islamisten-Gruppen – wie etwa der IS-Miliz – hatten, sagte ein Behördenvertreter am Montag.

Ban verurteilt Anschlag

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat den Angriff auf die Ausstellung verurteilt. Derartige Taten "haben nicht mit Religion oder Glauben zu tun", sagte Bans Sprecher Stéphane Dujarric am Montag. "Man muss Vorstellungen durch demokratischen Dialog und Debatte verteidigen, Gewalt ist niemals gerechtfertigt", ließ Ban weiter erklären.

US-Heimatschutzminister Jeh Johnson rief die Öffentlichkeit derweil auf, ihre Wut und ihre Verdächtigungen nicht gegen irgendjemanden nur wegen seines Glaubens zu richten. Zum Stand der Ermittlungen äußerte er sich nicht.

"Charlie Hebdo" distanziert sich

Der Chefredakteur von "Charlie Hebdo", Gérard Biard, wandte sich am Montag dagegen, Parallelen zwischen der Tat in Texas und dem islamistischen Angriff auf die französische Satirezeitung zu ziehen, bei der im Jänner zwölf Menschen getötet worden waren. "Wir organisieren keinen Wettbewerb. Wir machen nur unsere Arbeit", sagte Biard am Montag in der US-Nachrichtensendung "Charlie Rose". "Charlie Hebdo" kommentiere lediglich die Nachrichtenlage, und wenn der islamische Prophet dort eine Rolle spiele, werde er gezeichnet. "Wir kämpfen gegen Rassismus. Und wir haben nichts mit diesen Leuten zu tun", fügte Biard mit Blick auf die AFDI hinzu. (APA, 5.5.2015)