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Hat nun gar das Endspiel im Blick: Gerald Melzer.

Foto: ap/schrader

München - Qualifikant Gerald Melzer hat am Samstag überraschend sein erstes Halbfinale auf der ATP-Tour erreicht. Der 24-jährige Niederösterreicher bezwang beim Turnier in München Österreichs Nummer eins Dominic Thiem nach 2:16 Stunden mit 7:6(5),3:6,6:3. Den Finaleinzug verpasste Melzer anschließend jedoch durch ein 6:2,1:6,4:6 gegen den Deutschen Philipp Kohlschreiber.

Der Schützling von Trainer Markus Hipfl hatte sich durch die Qualifikation in sein erstes Semifinale auf der ATP-Tour gekämpft. Zum möglichen Duell am Sonntag gegen Andy Murray kommt es nun aber nicht mehr, auch wenn Melzer im Halbfinale lange Zeit mit dem Weltranglisten-26. mithielt.

Der 24-Jährige führte mit 6:2,1:0, ehe sich der zweifache München-Sieger Kohlschreiber steigerte und das Match noch umdrehte. Melzer darf sich mit 22.800 Euro Preisgeld und 90 ATP-Punkten trösten. Er wird sich im Ranking voraussichtlich um 31 Ränge an die 155. Stelle verbessern.

Außergewöhnlicher Weg

Melzer hat bewiesen, dass es nicht nur Glück war, das ihn in München so weit gebracht hat. Nach drei Siegen in der Qualifikation war er nach der Absage der Nummer zwei des Turniers, Gael Monfils, auf dessen Platz im Raster gerutscht. Damit stand Melzer schon im Achtelfinale, weil Monfils ein Freilos hatte. Und im Achtelfinale profitierte der Niederösterreicher von der Aufgabe des Spaniers Pablo Andujar bei 4:1 für Melzer wegen einer Verletzung.

In der Bilanz in Matches gegen Thiem stellte er auf 2:1. Mit starkem Grundlinienspiel und wohl auch weniger Druck als auf Österreichs Nummer eins lastete, gelang Melzer die Überraschung. Thiem war mit einem Break 2:1 in Führung gegangen, doch Melzer gelang das Rebreak zum 3:3 und es ging danach ohne weitere Aufschlagverluste ins Tiebreak. Thiem verpatzte in diesem eine 4:2-Führung und verlor Satz eins nach 57 Minuten.

Danach schien der 21-Jährige Kurs auf das Halbfinale zu nehmen. Nach einem Break zum 5:3 servierte er zum Satzgleichstand aus. Thiem ließ aber im ersten Game des entscheidenden Durchgangs eine Breakchance aus und musste selbst den Aufschlag, der an diesem Tag gar nicht nach Wunsch klappte (nur 48 Prozent erste Aufschläge), zum 0:2 abgeben. Melzer zog mit einem zweiten Break auf 5:1 davon, Thiem holte zwar noch einmal das Service Melzers, doch dieser servierte dann zum 6:3 und seinem bis dato größten Erfolg aus. (APA/red - 2.5. 2015)