Bujumbura - Die Proteste im ostafrikanischen Burundi gegen Präsident Pierre Nkurunziza gehen auch nach fast einer Woche unvermindert weiter. Am Freitag marschierten wieder Tausende Menschen durch die südlichen Stadtviertel der Hauptstadt Bujumbura. Sie fordern, dass der Staatschef seine Pläne aufgibt, bei der Präsidentenwahl im Juni für eine dritte Amtszeit zu kandidieren.

Die Verfassung des kleinen Staates sieht nur zwei Amtszeiten vor, aber Nkurunziza will dennoch antreten, nachdem die Regierungspartei ihn am vergangenen Samstag als Spitzenkandidat aufgestellt hatte. Die Opposition hatte daraufhin zu Protesten aufgerufen.

Sieben Tote

Bereits mehrmals waren die Demonstrationen in blutige Unruhen ausgeartet. Nach Angaben des Roten Kreuzes sind dabei bisher sieben Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden. "Die, die bei unserem Kampf getötet wurden, geben uns noch mehr Kraft, um weiterzumachen", sagte Demonstrant Armel Horutanga. "Wir sind bereit, jeden Preis zu zahlen, damit unsere Verfassung nicht verletzt wird."

Die Regierung sprach von einem "Aufstand". Die Polizei setzte immer wieder Tränengas ein, um die Menschenmenge daran zu hindern, das Zentrum der Hauptstadt zu erreichen. Bereits am Mittwoch hatte die Telekommunikationsbehörde des Landes die sozialen Netzwerke im Internet blockiert, um die Organisation der Proteste zu erschweren. (APA, 1.5.2015)