Die Bundesregierung will Jungunternehmer mit wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Expertise unterstützen, um am US-Markt zu reüssieren bzw. mit einem bestehenden Business zu expandieren. Zu diesem Zweck wird "ab sofort" in San Francisco ein "Österreich-Center" eingerichtet; das berichtete Außenminister Sebastian Kurz am Ende einer mehrtägigen USA-Reise. Die Initiative sei eine Kooperation des Außenministeriums mit Staatssekretär Harald Mahrer und Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl.

Kulturwandel

"Es braucht - zumindest ein Stück weit - einen Kulturwandel bei unseren Unternehmern. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich die Art und Weise anschaut, wie in den USA Business gemacht wird", sagte Kurz im Gespräch mit Journalisten. Anders als in Österreich fürchte man sich in den USA nicht vor dem Scheitern und Wieder-Aufstehen. "Wir brauchen den Blick von außen, wir brauchen im Sinne einer Best-Practice-Strategie Experten, die uns das vermitteln."

Vorerst werde das Österreich-Center von einem Experten in San Francisco betrieben, und zwar im Büro des Honorarkonsulats. Die geografische Nähe zur weltwei- ten Hochburg für Informationstechnologie, Silicon Valley, sei gewollt. "Wir dürfen den technologischen Fortschritt, der mit der Digitalisierung aller unserer Arbeits- und Lebensbereiche einhergeht, nicht verpassen", so Kurz.

Wissensaustausch

Die Sorge, mit dem Center einen weiteren Brain-Drain der österreichischen Start-ups Richtung USA zu unterstützen, teilt Kurz nicht. "Wissensaustausch und Weltoffenheit muss unsere Devise sein, nicht Abschottung." (Gianluca Wallisch aus San Francisco, DER STANDARD, 2.5.2015)