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Der Zentralverein der Wiener LehrerInnen bleibt den Maifeierlichkeiten der SPÖ heuer offiziell fern.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Rund 100.000 Menschen wird die SPÖ wie jeden 1. Mai am Freitag bei ihrem traditionellen Maiaufmarsch auf Wiens Straßen bringen. Etwa 100 Genossen werden heuer jedoch nicht dabei sein: Der Zentralverein der Wiener LehrerInnen hat bereits am vergangenen Donnerstag bei einer Vorstandssitzung beschlossen, nicht an den Feierlichkeiten auf dem Rathausplatz teilzunehmen.

Bürgermeister Michael Häupl hatte die roten Lehrervertreter Mitte April mit seiner Aussage zur Arbeitszeit von Pädagogen verärgert.: "Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig." Nach besänftigenden Worten des Stadtchefs am Wiener SPÖ-Parteitag hatten sich einige Pädagogen wieder versöhnlich gezeigt. So werden die Lehrervertreter der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) sehr wohl mitmarschieren. Der Zentralverein ist mit ihr zwar eng verbunden, jedoch organisatorisch unabhängig.

Teilnahme mit anderen SPÖ-Teilorganisationen

Der Beschluss ist dementsprechend ein Kompromiss: Ein gänzliches Fernbleiben legt die Vereinsführung ihren Mitgliedern nicht nahe. Stattdessen empfiehlt man allen, die "ihre Verbundenheit mit der Sozialdemokratie ausdrücken wollen, dies durch die Teilnahme mit anderen Organisationsteilen der SPÖ zu tun", wie es auf der Homepage des Vereins heißt.

Auf Nachfrage, ob es Austritte gegeben habe, hieß es aus dem Büro des Vereins: "Es hat Reaktionen gegeben." Mehr wolle man nicht sagen. Im kommenden Wien-Wahlkampf wird sich der Verein jedenfalls sehr wohl für die SPÖ engagieren, diese Frage sei unabhängig vom Maiaufmarsch zu sehen. (smo, derStandard.at, 30.4.2015)