An Plug-in-Hybriden dürfte kein Weg vorbeiführen, wenn wir unser Mobilitätsverhalten beibehalten.

Foto: Volvo

Kommende Woche am Donnerstag und Freitag findet in der Wiener Hofburg das 36. Motorensymposium statt. Ging es früher überwiegend um Maschinenbau, sind heute Elektrotechnik und Elektronik die beherrschenden Themen. Im Mittelpunkt steht also die Elektrifizierung des Antriebsstranges.

Veranstalter Hans-Peter Lenz, Professor emeritus TU Wien: "Wenn es überhaupt eine Alternative zu den heutigen Verbrennungsmotoren gibt, liegt diese beim Plug-in-Hybrid. Hier wird mit relativ kleinem Aufwand elektrisches Fahren ermöglicht, ohne auf Reichweite verzichten zu müssen, und auch ohne elektrische Aufladung ist Fahren möglich. Allerdings wird ohne gesetzlichen Druck kein Kunde bereit sein, den Mehraufwand zu tragen."

Keine andere Wahl

Was lesen wir hier heraus? Plug-in-Hybrid ist der maximal mögliche Spagat zwischen elektrischem Autofahren und langfristiger Erhaltung des Systems "Verbrennungsmotor". Unter Beibehaltung unseres derzeitigen Mobilitätsverhaltens gibt es tatsächlich keine andere Wahl, wenn man in Ballungsräumen elektrisch fahren will und dann noch hunderte Kilometer übers Land.

Plug-in-Hybride haben aber auch Nachteile: Sie treiben den technischen Aufwand signifikant in die Höhe und verschleiern den wahren CO2-Ausstoß gleich auf mehreren Ebenen. Denn schon bei ihrer Produktion entsteht deutlich mehr CO2 als bei reinen Verbrennungsmotorantrieben, vor allem durch die großen Batterien. Gleichzeitig wird das CO2, das bei der Herstellung des Stroms entsteht, in den Testzyklen gar nicht berücksichtigt. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 30.4.2015)