Beim Goldrautensoldatenkäfer (Chauliognathus pennsylvanicus) hängt der Paarungserfolg vor allem von der Größe ab.

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Goldrautensoldatenkäfer (Chauliognathus pennsylvanicus) sind auf der Suche nach einem Weibchen erfolgreicher und finden oft größere, fruchtbarere Partner, wenn sie selbst groß gewachsen sind und frecher vorgehen. Der Goldrautensoldatenkäfer zählt zu den Weichkäfern und ist in Nordamerika heimisch. Zwischen September und Anfang Oktober paart er sich nur einmal am Tag, und das normalerweise am Nachmittag.

Viel Geraufe wie auch Ausweichmanöver aller Art sind die Regel in diesem "Geschlechterkampf". Auf kurzen Flügen fahnden die Männchen nach Futter suchenden Weibchen. Landet ein Männchen in der Nähe eines Weibchens, folgt oft eine Verfolgungsjagd. Mithilfe der Fühler und Vorderbeine versucht es, die Dame zu fangen.

Kleinere Verehrer können die Weibchen oft abschütteln, größere allerdings nicht. Versucht das Männchen dem gefassten Weibchen auf den Rücken zu klettern, folgt oft ein Kampf: Das Weibchen tritt nach dem Verfolger, schüttelt sich heftig, um ihn abzuschütteln, und dreht sogar den Unterleib weg, um Genitalienkontakt zu vermeiden. Das Gerangel hat vor allem den Zweck, dass sich die kräftigsten Männchen fortpflanzen.

Während der Paarungszeiten zwischen 2006 und 2012 sammelte Denson McLain von der Georgia Southern University und sein Team im Hügelvorland der Blue Ridge Mountains in Georgia Soldatenkäfer. In verschiedenen Labortests wurden die Insekten dann beobachtet: Wie wählen sie ihre Partner, wie lange dauert die Kopulation, wie hartnäckig ist ihr Werben?

Gleich und gleich gesellt sich gern

Das Ergebnis: Größere Weibchen und Männchen paarten sich deutlich häufiger als kleinere. Die stämmigeren Männchen waren am häufigsten auf Freiersfüßen, während die kleinen, zierlichen oft nur ruhten oder Futter suchten. Waren sie dennoch auf Partnersuche, fiel ihre Partnerwahl eher willkürlich aus: Mit größeren Weibchen paarten sie sich in 21 von 44 Fällen. Größere Männchen hingegen hatten offenbar deutlich größenabhängige Vorlieben: In 31 von 40 Fällen paarten sie sich mit üppigeren Damen. Bei ihnen war auch die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass sie starke, fruchtbarere Weibchen trafen und begatteten. Die kleineren wurden oft verschmäht.

"Bei den Soldatenkäfern haben die größeren Männchen eine deutliche Vorliebe für größere und stärkere Weibchen", fasst McLain die Ergebnisse der im Fachjournal "Behavioral Ecology and Sociobiology" veröffentlichten Studie zusammen. "Weil sie mehr Zeit mit Partnersuche und Werben verbringen und kleinere Weibchen oft verschmähen, ist auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie sich mit größeren Weibchen paaren." (red, derStandard.at, 2.5.2015)