Bild nicht mehr verfügbar.

Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hat sich bei einem Besuch in Kärnten demonstrativ hinter Christian Ragger (li.) gestellt.

Foto: apa/Pfarrhofer

Klagenfurt - Der Kärntner FPÖ-Chef Christian Ragger ist gestärkt aus dem Machtkampf mit "seinem" Klubobmann Christian Leyroutz hervorgegangen. Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache stellte sich am Mittwoch bei einem Besuch in Kärnten demonstrativ hinter den Landesobmann. Zugleich wiegelte er den Konflikt ab, Meinungsverschiedenheiten seien ganz normal.

Am Dienstag hatte Leyroutz via Aussendung den Abbruch der Verhandlungen Kärntens mit dem Finanzministerium gefordert, in die Ragger als Regierungsmitglied direkt eingebunden ist. Ragger wies ihn - ebenfalls per Aussendung - scharf zurecht und wollte noch am gleichen Abend eine Vorstandssitzung abhalten. Da tags darauf aber bereits ein Bürgermeistertreffen mit Strache in Arriach im Bezirk Villach-Land geplant war, wurde die Vorstandssitzung wieder abgeblasen.

"Es gibt keinen Konflikt", erklärte Strache, Parteichef und Klubobmann hätten eben unterschiedliche Sichtweisen, "und das ist manchmal ja auch gut so". Aber, so stellte er klar, der Parteichef sei Christian Ragger, der gute Arbeit mache und zu dem er einen "guten persönlichen Zugang" habe. Aber auch Leyroutz leiste gute Arbeit, fügte Strache hinzu.

Nächster Konflikt

Für die donnerstägige Landtagssitzung war aber schon die nächste inhaltliche Differenz zwischen Parteichef und Klubchef programmiert. Ragger hatte in der Landesregierung der Ermächtigung für die Finanzreferentin, 77,5 Millionen Euro bei der Bundesfinanzierungsagentur auszuborgen, um die Verpflichtungen der Pfandbriefstelle gegenüber erfüllen zu können, zugestimmt. Die FPÖ-Landtagsabgeordneten im Finanzausschuss stimmten dagegen, und auch für die Landtagssitzung hatte Leyroutz das Nein seiner Fraktion angekündigt. (APA, 30.4.2015)