New York - Nur wenige Monate nach dem Abgang von Star-Investor Bill Gross hat die Allianz-Vermögenstochter Pimco eine neue Galionsfigur: Der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke heuert als Berater an, wie er Reuters am Mittwoch mitteilte. Der 61-Jährige hatte erst vorige Woche bekanntgegeben, dass er auch den Hedgefonds Citadel beraten wird. Er will beiden Firmen als externer Berater dienen.

Schweigen über Bezüge

Über seine Bezüge schweigt Bernanke. Doch dürfte der Neuzugang für Pimco teuer werden: Zuletzt hatte der frühere Chef der Federal Reserve (Fed) bis zu 250.000 Dollar (228.791,1 Euro) für einzelne Redeauftritte eingestrichen.

Interessenkonflikte wegen seiner früheren Rolle als Geldpolitiker und Regulierer schließt Bernanke aus, da weder Pimco noch Citadel von der US-Notenbank beaufsichtigt würden. Auch werde er nicht als Lobbyist bei der Fed oder im Kongress fungieren. Allerdings wolle er Pimco gerne sein Fachwissen zu gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen zur Verfügung stellen.

Dem Pimco-Mitbegründer Gross sei er nie begegnet, sagte Bernanke. Der früher als Bond-König bekannte Anlage-Experte Gross hatte bei Pimco den Fonds Total Return geführt, bevor er dem Haus im September 2014 im Streit über die Strategie des Unternehmens nach 43 Jahren den Rücken kehrte - und zum US-Vermögensverwalter Janus Capital wechselte. Seit dem Weggang hat Pimco deutlich an Anlagevermögen verloren. (APA, 29.4.2015)