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Die Wiener Medizinuni gehört laut "Times Higher Education Ranking" zu den besten jungen Hochschulen weltweit.

Foto: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Wien - Die 1365 als Fakultät der Uni Wien gegründete Medizinische Universität Wien ist erneut die bestplatzierte heimische Uni im am Mittwoch veröffentlichten "Times Higher Education 100 Ranking Under 50", bei dem die besten "jungen" Hochschulen gekürt werden. Sie belegte Platz 37 (2014: 36), die Uni Linz fiel von Rang 70 auf 87. Beste "Junguni" ist die ETH Lausanne (Schweiz, 2014: Platz 2).

Optimismus

Dahinter folgen die Pohang University of Science and Technology (Postech, 2014: Platz 1) und das Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST, 2014: Platz 3, beide Südkorea). Als "Junguni" geht die traditionsreiche Med-Uni Wien durch, weil sie 2004 aus der Uni Wien ausgegliedert wurde und seither eine eigenständige Universität ist. Damit ist die vor 650 Jahren als älteste medizinische Fakultät des deutschsprachigen Raums gegründete Einrichtung gleichzeitig die "jüngste" im Ranking berücksichtigte Institution.

Indikatoren für "Education Powerhouses"

Mit der zum vierten Mal publizierten Rangliste wollen die Herausgeber des "Times Higher Education Rankings" die in den vergangenen 50 Jahren gegründeten Universitäten als nächste "Education Powerhouses" (etwa: Bildungskraftwerke) hervorheben und zeigen, welche Institutionen die alteingesessenen angloamerikanischen Unis herausfordern können. Für das Ranking wurden jene 13 Indikatoren aus fünf Bereichen (Forschung, Lehre, Zitierungen, Drittmittel, internationale Aktivitäten) herangezogen, die auch für das "Times Higher Education World University Ranking" verwendet werden, allerdings etwas anders gewichtet.

Die Platzierung von zwei österreichischen Unis in den Top-100-"Jungunis" gibt laut Ranking-Herausgeber Phil Baty trotz des verhältnismäßig schwachen Abschneidens in anderen Uni-Rankings Grund zu Optimismus. Allzu lange wird allerdings die Uni Linz nicht mehr vertreten sein: Die 1966 gegründete Hochschule überschreitet im übernächsten Jahr die Altersgrenze.

Verzerrung durch Neugründungen

Verzerrt wird die Rangliste wie im Fall der Med-Uni Wien durch die Aufnahme diverser Neu- und Umgründungen älterer Institutionen. So wurden die im Spitzenfeld platzierten Universitäten Paris-Sud (zehn) und Pierre et Marie Curie (elf, beide Frankreich) Anfang der 1970er-Jahre aus der Sorbonne ausgegliedert. Auch die nach der Med-Uni Wien "zweitjüngste" Hochschule in der Rangliste, die Universität Duisburg-Essen, entstand 2003 durch eine Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen. (APA, 29.4.2015)