Bild nicht mehr verfügbar.

Zerstörte Maschine der jemenitschen Airline "Felix"

Foto: REUTERS/Khaled Abdullah

Bild nicht mehr verfügbar.

Anhänger von Präsident Hadi in Taiz.

Foto: APA/EPA

Sanaa/Aden - In der südjemenitischen Hafenstadt Aden haben sich regierungstreue Milizen und Huthi-Rebellen nach Angaben von Einwohnern die heftigsten Kämpfe seit Ende März geliefert. Zentrum der Gefechte sei das Viertel Chor Maksar gewesen, das an den internationalen Flughafen grenzt.

Die Milizen und Rebellen setzen in der Nacht zum Donnerstag demnach Panzer ein und beschossen sich mit Mörsergranaten. Saudi-Arabien und seine Verbündeten hätten aus der Luft Huthi-Stellungen bombardiert. Häuser seien in Brand geschossen worden. In den Flammen seien Frauen und Kinder umgekommen. Auch seien viele Zivilisten auf den Straßen durch Heckenschützen oder Panzerbeschuss getötet worden.

Aden ist eine der wenigen verbliebenen Hochburgen des jemenitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi. Nach der Einnahme der Hauptstadt Sanaa durch die Rebellen war er zunächst in die Hafenstadt geflüchtet. Als die Rebellen mit ihren Verbündeten aus dem Gefolge des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh den Belagerungsring immer enger zogen, setzte er sich in die saudiarabischen Hauptstadt Riad ab. Seit Ende März versucht Saudi-Arabien mit einer Allianz anderer sunnitischer Golfstaaten, den Vormarsch der vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen durch Luftangriffe zu stoppen.

Bomben auf Flughafen

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hatte am Dienstag die Landebahn des Flughafens der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zerstört, angeblich um die Landung eines iranischen Flugzeugs zu verhindern. Die Maschine habe den Luftraum des Jemen verletzt und der Pilot mehrere Warnungen ignoriert, sagte der Koalitionssprecher am Dienstag.

In einem anderen Bericht hieß es, die Maschine habe laut dem Sprecher der Militärkoalition, General Ahmed Asseri, die Erlaubnis erhalten, über Saudi-Arabien in den Jemen zu fliegen, dann aber eine nicht genehmigte Route über den Oman gewählt. Um die Landung zu verhindern, habe man die Landebahn zerstören müssen, erklärte der Sprecher. Die Maschine sei daraufhin in den Iran zurückgekehrt.

Lieferung von Hilfsgütern zusätzlich erschwert

Ein Offizieller des Flughafens erklärte hingegen in übereinstimmenden Berichten, es habe keine iranische Maschine in Sanaa landen wollen. Die Koalition habe einen Fehler begangen, sagte er. Die Landebahn sei nun so zerstört, dass keine Flugzeuge mit Hilfsgütern mehr aufsetzen könnten.

Die humanitäre Lage im Jemen ist nach wochenlangen Kämpfen und Bombardements durch die Militärkoalition katastrophal. Die Lieferung von Hilfsgütern war auch bisher schon schwierig. Die Militärkoalition, die derzeit den jemenitischen Luftraum kontrolliert, verlangt von Flugzeugen, dass sie auf dem Weg in den Jemen einen Zwischenstopp in Saudi-Arabien einlegen, um durchsucht zu werden.

Der Flughafen von Sanaa wird von den Huthi-Rebellen kontrolliert, die seit Jänner mit ihren Verbündeten in der Armee die Hauptstadt und weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes in ihre Gewalt gebracht haben. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Rebellen mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen, um so seinen Einfluss im Süden der Arabischen Halbinsel auszudehnen. Der Iran bestreitet das, und auch unabhängige Experten bezweifeln, dass der Iran nennenswerten Einfluss auf die Huthi-Rebellen hat.

Der Iran warf unterdessen Saudi-Arabien Propaganda wie im Kalten Krieg vor, nachdem die arabische Koalition Flugblätter über dem Jemen abgeworfen hatte, in denen es hieß, man wolle die Jemeniten "gegen die persische Expansion" unterstützen. Unterdessen flog die Koalition erneut Angriffe in der Provinz Marib und nahe den Städten Taiz und Hodeida. Sie hatte eigentlich vor einer Woche das Ende der intensiven Luftangriffe verkündet. (APA, 28.4.2015)