Straßburg - Das EU-Parlament hat am Dienstag in Straßburg neue Regeln zur Nutzung von Biokraftstoffen verabschiedet. Demnach muss der Anteil von Biosprit erster Generation, der aus Nahrungs- oder Energiepflanzen hergestellt wird, auf sieben Prozent des Endenergieverbrauchs im Verkehrssektor 2020 begrenzt werden.

Bis 2020 muss der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor auf mindestens zehn Prozent gesteigert werden. Die Umstellung auf eine neuen Produktgeneration von Biosprit und Quellen wie Algen soll nun gefördert werden.

Die Grünen kritisierten den Beschluss. "Die angeblich klimaschützende Wirkung dieser Kraftstoffe ist bewiesenermaßen eine Farce", sagte die Vize-Parlamentspräsidentin Ulrike Lunacek. Die Deckelung der Förderung von Agrokraftstoffen bei sieben Prozent reiche nicht aus. Die Förderung von Agrokraftstoffen habe mit zur Zerstörung von Regenwald geführt., die Neuregelung werde den "Raubbau weiter fördern".

Die ÖVP-Europaabgeordnete Elisabeth Köstinger sprach von einer "Weichenstellung für den Biosprit der Zukunft aus Algen und Abfall. Der Anbau von Energiepflanzen dürfe Nahrungsmittel nicht verdrängen oder zur Abholzung von Regenwald führen. "Der Teller ist immer wichtiger als der Tank", sagte Köstinger. Die Bauern hatten sich in der Vergangenheit für einen möglichst hohen Beimischungsgrad stark gemacht, nach den Flop von E10 (Benzin mit 10 Prozent Agrotreibstoff) in Deutschland mussten sie aber zurückstecken. (APA, 28.4.2015)