Wien - Gute Nachricht für die rund 660.000 Beschäftigen in der heimischen Industrie: Der Stellenabbau werde sich nicht fortsetzen, sagte Wirtschaftsexperte Christian Helmenstein am Dienstag bei der Präsentation des Konjunkturbarometers der Industriellenvereinigung (IV). Ansonsten malt Helmenstein ein düsteres Bild: Österreich stecke im Gegensatz zu Europa und Deutschland in einer hartnäckigen Stagnation.

Das IV-Konjunkturbarometer hat sich im März im Vergleich zur letzte Umfrage vor drei Monaten nur leicht von 14 auf 18 Punkte verbessert, liegt aber um 8 Zähler unter dem Wert vor einem Jahr. Makroökonomisch habe sich viel getan, der Euro habe massiv abgewertet, der Ölpreis sei gefallen, das Zinsumfeld habe sich verbessert und "dennoch hinken wir 2014 hinterher", so Helmenstein. "Wir bleiben auf der konjunkturellen Kriechspur", sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Dass der Beschäftigungsabbau zurückgeht, sei alleine der besseren Erwartungshaltung für die nächsten Monate zuzuschreiben. "Die Betriebe horten qualifizierte Mitarbeiter für den Fall einer Dynamisierung", sagte Helmenstein. Die Industrieunternehmen würden dafür sogar geringere Erträge in Kauf nehmen. Sie erwarten, dass in den nächsten drei Monaten mehr produziert wird. Der saisonbereinigte Wert für die Produktionstätigkeit stieg zum Vorquartal von 4 auf 10 Punkte.

Das IV-Konjunkturbarometer basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen und wird vierteljährlich veröffentlicht. (APA, 28.4.2015)