Erbil - Die deutsche Bundeswehr hat den gegen die Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) kämpfenden Kurden im Nordirak am Samstag weitere Waffen und Militärmaterial geliefert. Eine am Morgen von Leipzig aus gestartete Maschine eines privaten Dienstleisters landete nach einem Zwischenstopp in der Hauptstadt Bagdad am Nachmittag in der Kurdenmetropole Erbil.

Das sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam der Nachrichtenagentur AFP sagte. Demnach umfasste der Transport etwa 70 Tonnen Militärgerät. Die Lieferung enthielt nach Bundeswehrangaben "Waffen für den Ausbildungs- und Übungsbetrieb" wie etwa Sturm- und Maschinengewehre sowie Pistolen. Zudem wurden demnach unter anderem drei Sanitätsfahrzeuge, zwei gepanzerte Transportfahrzeuge vom Typ Dingo und Sanitätsmaterial geliefert. Weitere Transporte sollen folgen.

1500 Tonnen militärisches Gerät

Seit September versorgte Deutschland die Kurden bereits mit rund 1500 Tonnen militärischem Gerät, darunter auch 8000 Stück des in der Kritik stehenden Sturmgewehrs G36 plus Munition.

Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich in Erbil zudem an der Ausbildung der kurdischen Verbände. Zuletzt waren etwa 80 Soldaten im Nordirak im Einsatz. Am Freitag teilte die Bundeswehr mit, dass auf dem Gelände des internationalen Flughafens von Erbil mit dem Aufbau eines multinationalen Camps für bis zu 400 Soldaten begonnen worden sei. Partnernationen seien hierbei Finnland, die Niederlande, Norwegen und Schweden. Bis Ende Mai sollen demnach bereits Unterkünfte für etwa hundert Soldaten zur Verfügung stehen. (APA, 25.4.2015)