Damaskus - Die Al-Nusra-Front und verbündete islamistische Rebellengruppen haben im Nordwesten Syriens die strategisch wichtige Stadt Jisr al-Shughur fast vollständig erobert. Die Jihadisten hätten fast die gesamte Stadt in ihre Gewalt gebracht, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag einer Nachrichtenagentur. Die Regierungstruppen seien geflohen.

Tausende Rebellenkämpfer seien in der Stadt. Noch werde aber in einigen Vierteln gekämpft, aus denen die Soldaten auszubrechen versuchten.

Die Al-Nusra-Front vermeldete im Kurzmitteilungsdienst Twitter die "Befreiung" der Stadt. Der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida hatte am Donnerstag mit seinen Verbündeten die Offensive auf die Stadt in der Provinz Idlib begonnen. Am Freitag eroberte sie laut der Beobachtungsstelle trotz dutzender Luftangriffe durch die syrische Luftwaffe mehrere Straßensperren am Zugang zur Stadt. Bei den Kämpfen wurden dutzende Rebellen und Soldaten getötet.

Die Jihadisten hatten kürzlich bereits die Provinzhauptstadt Idlib eingenommen, woraufhin sich die Regierungstruppen nach Jisr al-Shugur zurückzogen. Sonst kontrolliert die Armee in der Provinz praktisch nur noch die kleine Stadt Ariha und die Militärbasis Al-Mastumah. Jisr al-Shugur liegt an der Autobahn von Idlib zur Küstenprovinz Latakia. Die Eroberung der Stadt ermöglicht es den Rebellen nun, weiter Richtung Latakia vorzudringen, der Heimatregion von Präsident Bashar al-Assad. (APA, 25.4.2015)