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Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg, Marko Feingold, bei einer Probe zu "Die letzten Zeugen" im Oktober 2013 im Burgtheater.

foto: apa/burgtheater/reinhard maximilian werner

Salzburg - Es waren nicht zuletzt die zahllosen rechtsradikal motivierten Zerstörungen und Schmieraktionen der vergangenen Jahre, welche die Salzburger Neos-Gemeinderätin Kornelia Thöni zum Handeln veranlasst haben. Auf ihre Initiative kommt die Burgtheaterproduktion Die letzten Zeugen am 11. Oktober dieses Jahres nach Salzburg auf die Bühne des Landestheaters. Bei dem Stück von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann stehen sechs Überlebende des Holocaust im Alter zwischen 82 und 102 Jahren gemeinsam mit vier Burgschauspielern auf der Bühne.

Einer der KZ-Überlebenden ist der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg, Marko Feingold: "Wenn ich meine Texte von einem Burgschauspieler höre, bin ich stolz, dass ich so etwas einmal gesagt habe", sagt der 102-Jährige Feingold.

Am Burgtheater wurde das Stück gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus bisher rund zwanzigmal aufgeführt. Immer ausverkauft. Auch in Berlin, Dresden, Hamburg und Frankfurt war man schon zu Gast. Salzburg ist die erste Station in Österreich, aber auch das ist ausschließlich der Einzelinitiative von Thöni zu verdanken.

Zusatzvorstellung für Jugendliche

Ihr ist es gelungen 25.000 Euro für die Vorstellung am 11. Oktober von privaten Sponsoren aufzustellen. Darüber hinaus würden sich Taxiunternehmer oder Hoteliers gratis in den Dienst der Sache stellen. Bei den anderen Fraktionen hingegen habe sich niemand so recht für die Sache interessiert, berichtet Thöni. Sie sitzt für die Neos im Kulturausschuss des Salzburger Gemeinderates.

Nachdem die erste Vorstellung gesichert ist, möchte die Neos-Mandatarin noch eine eigene nur für Schüler und Jugendliche organisieren. Dazu hat sie bei Stadt und Land um Unterstützung in der Höhe von je 9000 Euro angesucht. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, 25.4.2015)