Tokio - Nach der Messung einer extrem hohen Radioaktivitätsbelastung haben die Behörden in der japanischen Hauptstadt Tokio einen Spielplatz gesperrt. Im Boden des Geländes im Nordwesten der Stadt wurde nach Behördenangaben ein Wert von 480 Millisievert pro Stunde gemessen.

Bei dieser Belastung würde ein Mensch binnen zwei Stunden so viel Radioaktivität aufnehmen, wie die japanische Regierung pro Jahr für vertretbar hält. Die Belastung war laut Behörden örtlich begrenzt. Vermutet wurde, dass strahlendes Material in der Erde liegt.

Belastung deutlich über Fukushima-Grenzwert

Der gemessene Wert liegt mehr als 2.000-mal über dem, den Japan als Höchstgrenze für die Gebiete rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima nach deren Dekontaminierung festlegte. Der Wert gilt allerdings für Messungen einen halben Meter über der Erde, auf dem Spielplatz wurde im Erdreich selbst gemessen.

In Fukushima war infolge eines Erdbebens und eines anschließenden Tsunamis im März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, was in drei Reaktoren zu Kernschmelzen führte. Es war das schlimmste Atomunglück in der Geschichte Japans. Die Säuberung des gesamten Fukushima-Werks dürfte sich noch über Jahrzehnte hinziehen. (APA, 24.4.2015)