Mit einer Schweigeminute hat am Freitag nahe der armenischen Hauptstadt Eriwan die Zeremonie zur Erinnerung an die Massaker durch Truppen des Osmanischen Reichs vor 100 Jahren begonnen. Der armenische Präsident Sersch Sargsjan legte am Mahnmal für die Opfer Blumen nieder. Im Lauf des Tages wurden dort hunderttausende Armenier erwartet.
Bei der offiziellen Zeremonie waren zum Auftakt zahlreiche Politiker aus dem Ausland anwesend, etwa der französische Präsident Francois Hollande und der russische Staatschef Wladimir Putin. Bundespräsident Heinz Fischer wurde von einem Botschafter vertreten, weil er "aus Termingründen" verhindert war.
Ab dem 24. April 1915 fielen bis zum Jahr 1917 bis zu 1,5 Millionen Armenier den Truppen des Osmanischen Reichs zum Opfer. Gemäß historischen Belegen gelten die verübten Massaker als Völkermord, was von der Türkei allerdings nicht eingeräumt wird. Der Türkei zufolge handelt es sich um Ereignisse, die den Kriegswirren entsprangen, bei denen auch zahlreiche Muslime ums Leben kamen. Die Opferzahlen werden von der Türkei geringer geschätzt. (red, derStandard.at, 24.4.2015)