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Griechenland braucht dringend Geld.

Foto: ap/Kostas Tsironis

Den Haag/Athen - Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem ist zuversichtlich, dass sich die Geldgeber und das pleitebedrohte Griechenland auf ein Reformpaket einigen. "Ich denke immer noch, dass wir (da) herauskommen," sagte der niederländische Sozialdemokrat am Donnerstag vor dem Parlament in Den Haag mit Blick auf die zähen Verhandlungen mit Athen.

Die von Dijsselbloem geführten Euro-Finanzminister werden heute Freitag in Riga eine Zwischenbilanz zu Griechenland ziehen. Dijsselbloem sieht bei der griechischen Regierung eine "große Dringlichkeit", zu einer Abmachung über die Reformliste zu kommen. Ohne diesen Deal können blockierte Hilfen von 7,2 Mrd. Euro nicht nach Athen fließen.

Nach Ansicht von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel muss alles getan werden, um eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands vor einer Einigung mit den internationalen Geldgebern zu verhindern. Nach Abschluss des Sondergipfels zur Flüchtlingsfrage bezeichnete Merkel ein Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras am Donnerstagabend als "konstruktiv". Man habe aber Vertraulichkeit über das Gespräch vereinbart. Griechischen Regierungskreisen zufolge hatte Tsipras in dem Gespräch vorgeschlagen, schleunigst eine Vereinbarung zu treffen, damit Griechenland Zugang zu weiteren Finanzhilfen der internationalen Geldgeber hat.

Bisher hat die Regierung in Athen aber noch keine Reformvorschläge vorgelegt, mit denen EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds und Europäische Zentralbank zufrieden sind.

Im monatelangen Ringen um eine Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland dringt die EU immer mehr auf Tempo. "Wenn man die angespannte Liquiditätslage Griechenlands sieht, hat Athen allen Grund, die Verhandlungen und seine Reformagenda voranzutreiben", mahnte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, am Donnerstag auf einer Konferenz der Tageszeitung "Die Welt" in Berlin. (APA, 24.4.2015)