Ford spendiert seinem Fiesta in der Black Edition knallrote Lippen - für mehr Sportlichkeit und Sexappeal.

Poleposition an der Ampel. Der junge Mann im weißen Fiesta nebenan schaut mit einer gewissen Neugier herüber. Er hätte wohl auch gerne, dass sein Fiesta die roten Lippen rund ums Aston-Martin-Maul schürzt.

Foto: Gluschitsch

2007 hat Ford zwar seine Anteile an Aston Martin verkauft, Designskizzen vom Kühlergrill aber anscheinend behalten. Und nicht nur das. Wenn die Briten den N430 damit auszeichnen, dass sie den Kühlergrill des grünen Sportlers gaggerlgelb umranden, dann können wir das so ähnlich beim Fiesta auch, denkt man anscheinend bei Ford.

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Dezent verlief diese Operation beim erst kürzlich hier vorgestellten Red Edition. Dort wurde der knallrote Fiesta mit schwarzen Akzenten aufgepeppt. Ein schwarzer Rand um den schwarzen Wabengrill fällt halt nicht so auf. Deutlich brachialer ist da die Black Edition, ein schwarzer Fiesta mit ordentlich Schürze und Bürzel, rotem Dach, roten Lippen.

Damit wirkt dieser Fiesta sogar noch sportlicher als der 180 PS starke und gnadenlose ST. Darum schaut der Jüngling, der neben uns die Pole an der Ampel innehat, ein wenig neidisch.

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Schon klar. Sein Fiesta ist dezent, hat sicher keine 140 PS und nicht diese edlen 16-Zoll-Felgen.

Dafür hat er mit rund 11.000 Euro gerade einmal die Hälfte für seinen Fiesta bezahlt. Man kann eben nicht alles haben. Das gilt auch beim Dreizylindermotor, der aus einem Liter Hubraum 140 PS schöpft - bei einem Normverbrauch von 4,5 Litern. Aber beides gleichzeitig geht auch da nicht.

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Und wenn wir zum ST schielen, dann müssen wir auch sagen, dass Styling allein auch nicht alles ist. Denn im Vergleich zum rund 2000 Euro teureren ST muss die Black Edition ordentlich Federn lassen. Beim Spurt, beim Einlenken und auf der Bremse. Da hilft auch der Aston-Bussi-Mund nix. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 24.4.2015)

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