Wien/Innsbruck - Der frühere Justizminister Hans Klecatsky ist Donnerstagfrüh im 95. Lebensjahr gestorben. Das bestätigte Karl Weber, der Leiter des Instituts für öffentliches Recht der Universität Innsbruck, an dem Klecatsky bis vor kurzem noch gelehrt hat, der APA. Er war von 1966 bis 1970 parteifreier Justizminister in der ÖVP-Alleinregierung.

Der am 6. November 1920 geborene Jurist kam nach dem Krieg als Richter 1951 in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes und 1959 als damals jüngstes Mitglied als Hofrat an den Verwaltungsgerichtshof. 1964 habilitierte er sich an der Universität Innsbruck als Dozent für Allgemeine Staatslehre, Verfassungs- und Verwaltungsrecht, ein Jahr später wurde er Professor für Öffentliches Recht. Nach seiner Minister-Tätigkeit kehrte Klecatsky 1970 zurück nach Innsbruck und übernahm die Leitung des Instituts für öffentliches Recht. Auch nach seiner Emeritierung 1991 unterrichtete er weiter bis zum Beginn des laufenden Sommersemesters. Wie sein Nachfolger Weber erläuterte, waren ihm vor allem die Menschenrechte ein besonderes Anliegen.

Mit großer Betroffenheit" reagierte Bundespräsident Heinz Fischer auf den Tod des früheren Justizministers. Er würdigte in einer Aussendung dessen "brillante, vielseitige und international anerkannte Juristenkarriere". Klecatsky werde im deutschsprachigen Raum der Rechtswissenschaften immer einen sehr ehrenvollen Platz einnehmen. (APA, 23.4.2015)