Steirische Patienten mit einer Zuweisung für eine Herzkatheteruntersuchung müssen laut dem Steirischen Herzverband zu lange warten. Demnach seien es bis zu zwölf Wochen und damit eine unnötig lange Wartezeit, wie Präsidentin Jutta Zirkl am Mittwoch sagte. Die zuständigen Kardiologen an den entsprechenden KAGES-Spitälern sahen auf Anfrage der APA jedoch keine Gefahr in Verzug.
Diagnostik plus Behandlung
Mittels Herzkatheter-Untersuchung bekommen Kardiologen mehr Aufschluss über Erkrankungen des Herzens und seiner Herzkranzgefäße. Je nach Diagnose kann auch gleich eine Behandlung (Ballondehnung, Stent) vorgenommen werden.
Während die Versorgung von Herz-Akutpatienten in der Steiermark laut Helmut Schulter, Bundesgeschäftsführer des Österreichischen Herzverbandes, funktioniere, stelle sich die Situation für die sogenannten elektiven Herzpatienten - die als langfristig behandelbar eingestuft werden - belastender dar. Sie müssten bis zu zwölf Wochen auf die Untersuchung warten und jedenfalls um vier Wochen mehr als Wiener Patienten: "Das ist eine enorme psychische Belastung", urteilte Schulter.
Datensammlung über Betroffene
Als Zahlenquelle gab man Patientenanrufe und eine damit einhergehende Befragung an. Die Zahl der befragten Patienten konnte man nicht nennen. Als Lösung wurde jedenfalls eine Ausweitung der Betriebszeiten der drei bestehenden steirischen Katheter-Labore (Universitätsklinik, LKH-West und LKH Hochsteiermark) bzw. die rasche Inbetriebnahme eines weiteren Herzkatheter-Tisches für die Steiermark vorgebracht.
Für die Leitung der Kardiologie am LKH Graz sowie der Inneren Medizin am LKH Hochsteiermark gibt es jedoch keinen Grund zur Aufregung: "Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Patienten schneller drankommen. Ich sehe bei aktuell fünf Wochen Wartezeit für elektive Patienten aber keine Gefahr in Verzug", kommentierte Helmut Brussee, stv. Abteilungsleiter der Kardiologie des Grazer LKH-Universitätsklinikums.
Jährlich zählt man dort rund 2.400 Katheterpatienten, 1.500 seien Akutpatienten, die sofort behandelt würden. Vonseiten der Abteilung für Innere Medizin am LKH-Bruck hieß es Mittwochmittag, dass Akutpatienten jederzeit versorgt würden und die Wartezeiten bei asymptomatischen Patienten bei "vier bis sechs Wochen" lägen, wie Primar Gerald Dieter Zenker der APA schilderte. (APA, derStandard.at, 22.4.2015)