Bild nicht mehr verfügbar.

Der Terminator soll Fiktion bleiben

Foto: Reuters/Prammer

Killerroboter sind auf dem Vormarsch: Was nach Systemen aus dystopischer Literatur klingt, wird bald Realität. Schon jetzt könnten Drohnen oder Raketensysteme autonom, also ohne menschlichen Input, agieren. Diese Entwicklung würde sich wohl in den nächsten Jahren verstärken und den Soldaten oder Polizisten überflüssig machen – um Geld einzusparen, aber auch Reaktionszeit und Präzision zu erhöhen. Die Vereinten Nationen könnten dem nun allerdings einen Riegel vorschieben. Diese Woche treffen sich Delegierte in Genf, um ein Verbot der autonomen Tötungsmaschinen zu diskutieren.

Keine Investitionen tätigen

Eine Verbannung der Killerroboter empfehlen renommierte Rechtswissenschafter und Organisationen, etwa Professoren der Harvard University und Mitarbeiter von Human Rights Watch. Sie wollen der praktischen Entwicklung vorgreifen und das Verbot bereits vor der Fertigstellung der Systeme aussprechen. Damit sollen Regierungen den Anreiz verlieren, massiv in die Erforschung von Killerrobotern zu investieren, erklärt Harvard-Professorin Bonnie Docherty im Technology Review.

Lücke im Recht

In der Rechtssprechung ergäbe sich durch autonome Tötungssysteme eine riesige Lücke. Abgesehen von ethischen Fragen ist unklar, wer bei Fehlern zur Verantwortung gezogen werden müsste: Der Betreiber des Systems oder dessen Hersteller. In der Vergangenheit hätten automatische Systeme – etwa bei berüchtigten Fehlalarmen von Nukleardetektoren – Weltkriege auslösen können, so die Forscher weiter. Sie setzen ihre Hoffnungen nun auf die UNO-Delegierten. (fsc, 22.4.2015)