Bild nicht mehr verfügbar.

Sony betrieb massives Lobbying bei Netflix gegen VPN-Nutzer.

Foto: Reuters/Mike Blake

Sony betrieb massives Lobbying dafür, dass Netfix gegen Nutzer mit VPN-Accounts vorgeht. Dies geht aus internen E-Mails hervor, die WikiLeaks mitsamt weiterer Dokumente kürzlich veröffentlichte (der WebStandard berichtete). In einer E-Mail vom November 2013 beschwert sich etwa Keith Le Goy, der bei Sony für die Distribution zuständig ist, dass Netflix nichts gegen Australier unternimmt, die das Service nutzen. Damals war der Streaming-Dienst in Australien noch nicht verfügbar.

Sony gegen Netflix

In der E-Mail schreibt Le Goy, dass Sony Netflix angewiesen hätte gegen die "illegale Nutzung des Dienstes" besser vorzugehen und etwa Zahlungsmöglichkeiten einzuschränken. Die Verwendung von Netflix mittels VPN wäre laut Le Goy "eine Form von Piraterie, die Netflix teilweise genehmigt, da das US-Service Geld von Nutzern erhält, die eigentlich nicht Zugriff auf den Inhalt von Sony hätten". Weiters schreibt Le Goy, dass Netflix "deutlichen Widerstand" gegen striktere Geokontrollen gezeigt hätte.

Netflixs Pläne

Kürzlich gab Ted Sarantos, Chef für Content bei Netflix an, dass es zurzeit häufige Diskussion mit Filmstudios über Nutzer gäbe, die mittels VPN auf die Angebote in den verschiedenen Ländern zurückgreifen. Das Unternehmen würde nach Abschluss ihrer globalen Expansion 2016 an länderübergreifenden Content-Verträgen arbeiten, sodass beim Angebot keine größeren Unterschiede mehr bestehen.

Netflix-CEO gegen Geoblocking

Zuletzt dürfte der Druck der Rechteinhaber auf Netflix zu groß geworden sein. So gab es Berichte darüber, dass das US-Unternehmen VPN-Nutzer aussperrt. Auch die Nutzungsbedingungen sehen dies seit Jänner 2015 vor. Nicht ganz nach Wunsch von Netflix-CEO Reed Hastings der offen das Aus für Geoblocking forderte. Schließlich seien die "VPN-Piraten" zahlungswillig, nur würden sie nicht das bekommen, wofür sie zahlen, so Hastings. (dk, 18.04.2015)