Wir wollen es das Ostermayer'sche Axiom nennen: "Verwaltungsreform, ohne dass Personalkosten tangiert sind, das gibt's nicht."

Was Kanzleramtsminister Josef Ostermayer da gesagt hat, ist in der Welt der "Wenn-unsere-wohlerworbenen-Rechte-angetastet-werden-dann-gibt' s-Krieg"-Welt eines Fritz Neugebauer jedoch blanke Gotteslästerung.

Die Kosten des Staates bestehen überwiegend aus Personalkosten, und wer die Kostendynamik in den Griff bekommen will, der muss bei den Personalkosten ansetzen. Dabei geht es ja nicht einmal um Gehaltskürzungen (die es im privaten Sektor sehr wohl gibt), sondern um ein Einbremsen der Personalkostenzuwächse. Das bedeutet kleinere Lohnerhöhungsrunden im öffentlichen Dienst und vielleicht einen partiellen Aufnahmestopp.

Das ist kein Beamtenbashing. Sondern schlichter Realismus. Auch die Pläne von Finanzminister Hans Jörg Schelling für die Verwaltungskosten sind bloß auf eine Einbremsung des Zuwachses (von 2,9 Prozent auf 1,9 Prozent jährlich) ausgerichtet.

Ostermayer redet allerdings von Bundesbeamten. Die sind überwiegend "schwarz". Während die Landesbeamten, vor allem natürlich in Wien, erstens zum Teil (noch) besser gestellt und zweitens zu einem guten Teil "rot" sind. Das aber geht den Ostermayer einen Schmarrn an, wie der Michl Häupl formulieren würde. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 18.4.2015)