Wien – Die Vorwürfe gegen die Polizeisportvereinigung (PSV) Wien, dass es in der Sektion Golf unter anderem nicht nachvollziehbare Geldflüsse und Begünstigungen einzelner Personenkreise durch den Verkauf von Spielrechten gebe, wird nun ein parlamentarisches Nachspiel haben.

Die Grünen brachten am Freitag eine Anfrage an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in der Causa ein. Sie fordern eine lückenlose Aufklärung rund um die Sektion Golf und weitere in ihrem Dunstkreis befindliche Vereine, die sich personell stark überschneiden.

Peter Pilz kritisierte am Freitag einmal mehr die Polizeispitze in der Hauptstadt: "Das ist ein weiterer Fall, der zeigt, dass der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl den Überblick über seine eigene Polizei völlig verloren hat."

Wie der Standard berichtete, wurden Ermittlungen gegen die Sektion Golf, in der nur rund zehn Prozent der Mitglieder tatsächlich Polizeibeamte sein sollen, sowohl von der Finanz- und der Vereinspolizei als auch von der Staatsanwaltschaft bereits eingestellt. Ein Sprecher Gerhard Pürstls, der als Polizeipräsident automatisch auch das Amt des PSV-Präsidenten innehat, hatte erklärt, es handle sich bei den Vorwürfen lediglich um "vereinsinterne Streitereien um gratis Spielrechte".

Auch die FPÖ will die Causa so nicht auf sich beruhen lassen. Wie FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl am Freitag ankündigte, werde auch der blaue Klub "nächste Woche eine Anfrage an die zuständige Ministerin einbringen".

Zwei Beamte, die nach ihrer Kritik aus dem Verein ausgeschlossen wurden, haben gegen ihre Ausschlüsse Einspruch erhoben. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 18.4.2015)