Bei einer Meningitis-Epidemie in Niger sind seit Anfang des Jahres 75 Menschen ums Leben gekommen, mehr als die Hälfte davon in der Hauptstadt Niamey. Bis Mitte April seien im ganzen Land 697 Fälle registriert worden, was einer Sterblichkeitsrate von gut zehn Prozent entspricht, teilte das nigrische Gesundheitsministerium im Staatsfernsehen mit.
Fast alle Regionen betroffen
Beinahe alle Regionen des westafrikanischen Landes sind demnach von der Epidemie betroffen. Am stärksten wütet die Meningitis-Epidemie in Niamey, wo bisher 41 Menschen an der Krankheit starben. In den "besonders betroffenen" Gegenden solle ab der kommenden Woche eine groß angelegte Impfkampagne starten, gab das Ministerium bekannt.
Niger, eines der ärmsten Länder der Erde, wird regelmäßig von Meningitis-Epidemien heimgesucht. Bei der jetzigen Krankheitswelle handle es sich allerdings um eine "noch heftigere" Variante der Krankheit als bei früheren Epidemien, sagte ein Experte.
Meningitis ist in den Ländern der Sahelzone besonders verbreitet. Die extrem ansteckende Krankheit äußert sich durch einen rapiden Anstieg der Körpertemperatur, starke Kopfschmerzen, Erbrechen und Nackensteife. (APA, derStandard.at, 17.4.2015)