Madrid - Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, sieht sich in Spanien weiteren Ermittlungen ausgesetzt. Wie ein AFP-Fotograf berichtete, wurde am Donnerstag seine Wohnung in Madrid von Zollbeamten durchsucht. Ein Sprecher der Finanzverwaltung sagte lediglich, die Durchsuchung erfolge auf Anweisung der Staatsanwaltschaft.

Laut Presseberichten interessiert sich die Staatsanwaltschaft für die Herkunft von 6,2 Millionen Euro, die der frühere spanische Wirtschaftsminister im Zuge einer allgemeinen Steueramnestie aus dem Ausland zurückgeholt hatte.

Kleinaktionäre ruiniert

Rato erklärte, das Geld stamme von Aktienoptionen, die er 2008 erhalten hatte. Gegen den konservativen Politiker wird bereits in zwei anderen Affären ermittelt, darunter wegen Betrugs, Unterschlagung und Kontenfälschung beim Börsengang der Bank Bankia im Jahr 2011.

Rato hatte von 2010 bis 2012 die Bank geleitet, die 2012 von der Regierung mit 20 Milliarden Euro vor der Pleite gerettet werden musste. Hunderttausende Kleinaktionäre waren damals ruiniert worden. Wegen der Ermittlungen wurde Rato aus der konservativen Regierungspartei PP ausgeschlossen. (APA, 16.4.2015)