Hypo-NÖ-Chef Peter Harold hat Heta- und Franken-Sorgen.

Foto: Hypo/NÖ

Wien - Eigentlich hätte die Hypo Niederösterreich mit der Heta schon genug Sorgen. Wegen des Zahlungsmoratoriums der Abbaueinheit hat die Landesbank Wertberichtigungen auf ihre Heta-Anleihen bilden müssen, und rutschte deshalb 2014 in die Verlustzone. Nun stellt sich heraus, dass das Institut auch von der Aufwertung des Schweizer Franken stark betroffen ist. Die in der Fremdwährung aufgenommenen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Ausgabekurs um 472 Millionen Euro in die Höhe geschnellt.

Spätestens bei der Tilgung der Schuldverschreibungen dürfte die Belastung – so der Franken nicht an Stärke verliert – voll wirksam werden. Ob man drohende Verluste durch Franken-Absicherungsgeschäfte abwenden kann, dazu war am Donnerstag keine Stellungnahme zu erhalten. Dem Vernehmen nach stehen den Franken-Verbindlichkeiten Gegenpositionen in Schweizer Währung auf der Aktivseite der Bilanz gegenüber, die die Aufwertung ausgleichen. Die Franken-Finanzierung der im Landeseigentum befindlichen Bank ist jedenfalls beachtlich. Seit 2005 wurden fünf Anleihen begeben, die zum Emissionskurs 884,65 Millionen Euro in die Kassen spülten.

Ärger mit Heta

Nach Berechnungen des Finanzexperten Gerald Zmuegg im Auftrag von FPÖ-Finanzsprecher Elmar Podgorschek haben die Schulden wegen der Franken-Aufwertung einen Gegenwert von 1,357 Milliarden Euro erreicht. Bereits 2016 muss die Hypo eine Anleihe im Volumen von 290 Millionen Euro tilgen. Richtig brenzlig wird es dann 2017, wenn 970 Millionen fällig werden. Weitere Papiere, die bis 2018 beziehungsweise 2019 laufen, haben vergleichsweise geringe Volumina.

Da ein Unglück selten allein kommt, könnte zudem die einstige Hypo Alpe Adria noch tiefere Spuren in der Bilanz ihrer einstigen niederösterreichischen Schwester hinterlassen. Die St. Pöltner haben angekündigt, ihren 225 Millionen Euro schweren Bestand an Heta-Anleihen um ein Viertel wertzuberichtigen. Seit die EZB empfohlen hat, die Forderungen gegenüber der Abbaueinheit um die Hälfte abzuschreiben, prüft die österreichische Aufsicht den Umgang mit dem Thema. Sollten tatsächlich 50 Prozent Wertberichtigung vorgeschrieben werden, müsste die Hypo NÖ weitere knapp 60 Millionen Euro zur Seite legen. Der Verlust des Instituts würde dann entsprechend höher ausfallen.

Auch die Hypo-Pfandbriefstelle ist ins Visier der FPÖ geraten – ihr droht angeblich eine Währungsbelastung von einer halben Milliarde Euro. Die Einrichtung betont, dass ihr Franken- und Yen-Engagement abgesichert worden sei und droht mit Klage. Zmuegg berichtete nach einer Analyse des Jahresabschlusses der Pfandbriefstelle, dass diese neben ihren Verbindlichkeiten von 6,1 Milliarden Euro noch einen Posten "Auslandspassiva" unter der Bilanz ausweist. Details würden von dem Institut nicht preisgegeben. (as, DER STANDARD, 17.4.2015)