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HPV-Impfung: Sinnvoll oder nicht? Ein aktualisierter HTA-Bericht soll Licht ins Dunkel der Entscheidungsfindung bringen.

Foto: AP/John Amis

Wien - An Gebärmutterhalskrebs erkranken in Österreich jährlich etwa 400 Frauen. Infektionen mit manchen Humanen Papillomaviren (HPV) gelten als Ursache für die Entstehung der Krebserkrankung. Daher wurden Impfstoffe entwickelt, die vor einen Infektion mit den häufigsten krebserregenden HP-Viren schützen sollen. Eine in der Fachpublikation "New England Journal" veröffentlichte Studie zu einem neuen HPV-Impfstoff kommt zu dem Ergebnis, dass die Vakzine zu 90 Prozent gegen Gebärmutterhalskrebs schützt. In den USA ist der Impfstoff "Gardasil 9" bereits zugelassen, in der EU soll das heuer noch der Fall sein.

Humane Papillomaviren sind dafür bekannt, dass sie Haut- und Schleimhautzellen infizieren und neben gutartigen warzenähnlichen Hautveränderungen auch Karzinome verursachen. Zwei HPV-Typen, Typ 16 und 18, gelten als Hochrisiko-Viren: Weltweit werden diese für 70 Prozent der Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht.

Die HPV-Impfung wird für alle in Österreich lebenden Mädchen und Buben in der vierten Schulstufe kostenfrei im Rahmen des bestehenden Schulimpfprogramms angeboten.

Grundlage für persönliche Entscheidung

Berichte über Impfreaktionen, Nebenwirkungen oder Impfschäden sorgen mitunter für Verunsicherung. Aus diesem Grund hat das Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment (HTA) eine systematische Literaturanalyse zur Wirksamkeit und Sicherheit der HPV-Impfungen durchgeführt, die nun in einer aktualisierten Fassung vorliegt und um Österreich-spezifische Inhalte erweitert wurde.

Damit soll jungen Frauen und Mädchen eine Entscheidungshilfe geboten und über den aktuellen Wissensstand zur HPV-Impfung informiert werden. Brigitte Piso und Inanna Reinsperger - die Autorinnen des Berichts - betonen, dass mit der Analyse keine Empfehlungen für oder gegen die HPV-Impfung abgegeben werden: Es gehe darum, eine Informationsgrundlage zu bieten, die junge Frauen und Mädchen bei der persönlichen Entscheidung unterstützt. (gueb, derStandard.at, 16.4.2015)