Prag – Die tschechische Regierung hat die umstrittene geplante Reise von Staatspräsident Milos Zeman nach Moskau anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges gebilligt. Das Kabinett hat dem Besuch am Mittwoch einstimmig zugestimmt, bestätigte Unterrichtsminister Marcel Mladek gegenüber Journalisten.

Die Zustimmung wurde erwartet nachdem Zeman vor einigen Tagen erklärt hatte, dass er nicht die Absicht habe, im Laufe des Moskau-Besuches auch an der traditionellen Militärparade am 9. Mai auf dem Roten Platz teilzunehmen. Gerade dieser Punkt des Programms der Feierlichkeiten war von der rechtsliberalen Opposition sowie einem Teil der Koalition wegen der Rolle Russlands in der Ukraine-Krise und der Annexion der Krim kritisiert worden.

Zeman wird dennoch einer der wenigen Staats- bzw. Regierungschefs eines EU-Landes sein, der nach Moskau reisen wird. Die meisten boykottieren die Feierlichkeiten, nur Griechenland, Zypern und die Slowakei wollen ihre Spitzenvertreter entsenden. Zeitgleich zur Militärparade wird Zeman in Moskau mit dem slowakischen Regierungschef Robert Fico zusammentreffen, hieß es. (APA, 15.4.2015)