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Zum vierten Mal in Folge Sieger: der Messepark Dornbirn.

Foto: Messepark Dornbirn

An der Spitze hat sich nichts getan: Zum vierten Mal in Folge sind die Mieter des Messeparks in Dornbirn mit der Performance an diesem Standort am zufriedensten - zumindest laut aktuellem "Shoppingcenter Performance Report", der am Mittwoch von den beiden Beratungsunternehmen Standort+Markt und Ecostra präsentiert wurde.

An der jährlichen Online-Befragung nahmen heuer 53 Expansionsmanager jener Filialketten teil, die am häufigsten in Shoppingcentern vertreten sind. Sie wurden zu ihrer Zufriedenheit mit den einzelnen Standorten befragt und bewerteten nach dem Schulnotensystem. Insgesamt sind im heurigen Ranking 153 Shoppingcenter vertreten, darunter 96 Shopping Malls und 57 Retail Parks.

Das Erfolgsgeheimnis des Messeparks in Dornbirn: Wenig Konkurrenz und eine zahlungskräftige Kundschaft aus der Schweiz, erklärte Joachim Will von Ecostra. Auf dem zweiten Platz landete das dez in Innsbruck. Ex aequo auf Rang drei liegen das EO Oberwart sowie das neukauf EKZ in Spittal an der Drau. Keine großen Überraschungen für Hannes Lindner von Standort+Markt: Das dez sei ein "Refurbishment-Kaiser", das EO Oberwart ein "intelligentes Produkt". Denn das Center sei eine Mischung aus Einkaufszentrum und Fachmarktzentrum und biete dadurch ein "Mietgefühl, das jedem schmeckt".

Auf den Schlussplätzen

Das am besten bewertete Einkaufszentrum in Wien ist das Donauzentrum auf Platz sechs, gefolgt von der Millennium City auf Platz sieben. Den Platz teilt es sich mit dem Leoben City Shopping - laut Report ein "Shootingstar": Es hat sich von Platz 36 im Vorjahr auf Platz sieben vorgearbeitet. Am schlechtesten schnitt das Center West in Graz ab. Das Shopping Center Nord und das G3 Shopping Resort in Gerasdorf sind ebenfalls auf den hinteren Rängen zu finden. "Da ist die Krise offensichtlich", sagte Lindner über das G3.

Im Ranking der Fachmarktzentren setzte sich die M-City in Mistelbach vor dem FMZ Baden und dem Hatric in Hartberg durch. Der "Sieger der Herzen", wie Lindner ihn nannte, ist aber ein anderer: Der Vorjahressieger, der Panoramapark in Neunkirchen, fiel heuer aus dem Ranking, weil er nur vier statt der für eine Aufnahme ins Ranking nötigen fünf Nennungen erhielt. Sein Notendurchschnitt liegt aber bei beachtlichen 1,0. Ganz hinten bei den Fachmarktzentren liegen das Center 21 in Wien und der Thayapark in Waidhofen an der Thaya.

Zufriedenheit sinkt

Die Zufriedenheit der Mieter hat sich bei den Shopping Malls seit dem Vorjahr "markant verschlechtert", wie es im Report heißt: Lag der Mittelwert der Bewertungen 2014 noch bei 2,49, so ist er heuer auf 2,58 abgesunken. "Ich würde meinen, dass der Kostendruck in den Zentren immer höher wird und das ein kleiner Aufschrei der Mieter ist", analysiert Lindner.

Ein ähnlicher Trend ist auch bei den Fachmarktzentren zu beobachten, wo die Zufriedenheit von 2,38 auf 2,45 gesunken ist. Trends, die Lindner von den Ergebnissen abliest: Größe allein sei kein Garant mehr für den Erfolg eines Centers, und das Motto "Oldies but goldies" ziehe nicht mehr, wie der Erfolg von neuen Zentren wie dem EO Oberwart zeige. Die Shoppingcenter auf der "grünen Wiese" weisen nach wie vor die beste Performance auf, während die Malls in City-Lagen weiter hinterherhinken.

Der Europark in Salzburg verpasste nur knapp den Stockerlplatz und landete auf Platz 5. Die Entscheidung der Salzburger Landesregierung vom Dienstag, wonach der zum Spar-Konzern gehörende Europark nicht erweitert werden darf, stieß bei den Experten naturgemäß auf wenig Verständnis: "Ich glaube nicht, dass der Ausbau des Europarks der Innenstadt schaden würde", meinte etwa Burkhard Dünser, Geschäftsführer des Messeparks in Dornbirn. Mit seinen Refurbishment-Plänen für den Messepark stößt auch er bei Wirtschaftskammer und Vorarlberger Landesregierung auf Widerstand.

Ecostra-Chef Will sprach in Bezug auf Salzburg von einer "politisch motivierten Entscheidung": "Die sachlichen Gründe für die Probleme der Innenstadt liegen woanders", etwa in der zunehmenden Konkurrenz des Onlinehandels.

Zukunft des Uno Shopping

Auch die Pläne für eine Revitalisierung des Uno Shopping in Leonding waren am Podium Thema. Wie berichtet, soll das Linzer Shoppingcenter, das zuletzt nur noch zwei Mieter hatte, in einer Art Hybrid aus Outlet-Center und Shoppingcenter wiederauferstehen. "Das ist ein Konzept, das so bisher noch nirgends realisiert wurde und das von der Idee her Sinn macht", meinte Will dazu. Der Plan könne aufgehen, wenn im Outlet-Bereich attraktive Mieter an Land gezogen werden können. "Totgesagte leben länger", sagte Lindner. Er sieht die Beackerung eines anderen Felds als die in unmittelbarer Nähe gelegene Plus City als "einzige Chance" für das Center: "Ich drücke den Betreibern die Daumen."

Zum ersten Mal wurden übrigens heuer nicht nur die Mieter, sondern auch die Konsumenten zu ihrer Zufriedenheit befragt. Vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent wurden im Februar und März 2000 Personen zwischen 14 und 69 zu ihrer Einstellung zu den bekanntesten Einkaufstempeln befragt. Während die Lugner City den größten Bekanntheitsgrad aufweist, ist das Lieblingseinkaufszentrum der Befragten die Shopping City Süd. Im Ranking der Mieter liegt die Mall aber nur auf Platz 23. (Franziska Zoidl, derStandard.at, 15.4.2015)