Sanaa – Die Huthi-Rebellen im Jemen haben die jüngsten, gegen sie verhängten UN-Sanktionen verurteilt. "Der Weltsicherheitsrat hätte sich besser mit Saudi-Arabien beschäftigen sollen", sagte Mohammed al-Bukhaiti, ein Mitglied des Politbüros der Huthi-Bewegung, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Sanaa.

"Die saudi-arabischen Luftangriffe zielen auf Jemens Infrastruktur und Bürger ab, um sie auszuhungern und zur Aufgabe zu zwingen", fügte er hinzu. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am Dienstag ein Waffenembargo und Sanktionen gegen die schiitischen Huthi-Rebellen beschlossen.

Rund 80 Deutsche sitzen im Jemen fest

Die deutsche Bundesregierung bemüht sich indes darum, etwa 80 im Jemen festsitzende Deutsche in Sicherheit zu bringen, und prüft dabei auch eine Beteiligung der Bundeswehr. Das Verteidigungsministerium wurde "vom Auswärtigen Amt gebeten, mögliche Optionen auszuplanen", wie ein Sprecher am Mittwoch in Berlin sagte und damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte.

Dies sage allerdings "rein gar nichts dazu aus, ob diese Optionen überhaupt gezogen werden". Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte, es hätten sich etwa 150 Deutsche gemeldet, von denen fast 70 bereits in Sicherheit seien. Der Krisenstab setze "vorrangig darauf, zivile Evakuierungsmöglichkeiten zu erarbeiten". Nur wenn dies nicht möglich sei, "würde man in Erwägung ziehen, auf andere Mittel zuzugreifen". "Da kämen auch militärische Evakuierungsmöglichkeiten in Betracht", sagte die Sprecherin.

"Eine Hand voll" Österreicher

Laut österreichischem Außenministerium lebt "eine Hand voll" österreichischer Staatsbürger im Jemen. Dabei handle es sich um Personen mit jemenitischem Pass oder familiären Bindungen im Land. Keine dieser Personen wolle den Jemen verlassen. Daran habe sich in den vergangenen Tagen bis heute nichts geändert, sagte ein Sprecher Mittwoch.

Die Huthi-Rebellen aus dem Norden hatten im September des Vorjahres die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis bombardiert seit drei Wochen Stellungen und Waffenlager der Huthis. Die Luftangriffe und die Kämpfe am Boden fordern viele Opfer unter der Zivilbevölkerung. Nach UN-Schätzungen wurden in den vergangenen vier Wochen im Jemen mindestens 736 Menschen getötet und 2.700 weitere verletzt. (APA, 15.4.2015)