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Die grünen Studenten mit Spitzenkandidatin Meryl Haas wollen bei der ÖH-Wahl 25 Prozent der Stimmen erreichen.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) wollen bei der Wahl zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 19. bis 21. Mai mit den Forderungen nach kostenlosem Zugang zu Lehrmaterialien, einem Aus für Studiengebühren und Halbe-halbe an den Unis punkten. Wahlziel von Spitzenkandidatin Meryl Haas (27) ist ein Viertel der Stimmen, hieß es bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

"Wir wollen ein freies, selbstbestimmtes Studium für alle ermöglichen", sagte Haas. Die Linzerin studiert derzeit im Masterstudium Molekulare Medizin an der Universität Wien. Nach wie vor sprechen sich die Grünen gegen Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen aus. Darüber hinaus sollen auch Lehr- und Lernmaterialien kostenlos zur Verfügung stehen, entweder als E-Books oder durch das Digitalisieren von Skripten oder Vorlesungsunterlagen. Außerdem solle auf Open-Source-Programme zurückgegriffen und freier Zugang zu Forschungsergebnissen gewährleistet werden.

Gegen "Kommerzialisierung"

In den Studienplänen müssten außerdem mehr Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktsetzung verankert werden, so Haas. Außerdem wollen sich die Grünen gegen die "Kommerzialisierung von Bildung" wehren. Ein Dorn im Auge ist ihnen nach wie vor die Vereinigung von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium: "Das sagt eigentlich schon alles."

Weitere Forderung: "An den Hochschulen soll Halbe-halbe gelten." Dazu brauche es gezielte Frauenförderung, so Haas. Bis 2025 soll daher ein Frauenanteil von 50 Prozent auf allen Karrierestufen verankert werden, inklusive finanzieller Anreize für Hochschulen, die diesen auch tatsächlich umsetzen. Die GRAS will außerdem feministische Projekte und Lehrveranstaltungen und generell Nachwuchswissenschafterinnen gefördert wissen.

Im Mobilitätsbereich verlangt die GRAS ein Jahresticket für alle Menschen in Ausbildung um jährlich 300 Euro, das für den gesamten öffentlichen Verkehr in Österreich gültig ist. In den Hochschulstädten sollen außerdem der Ausbau von Radwegen gefördert und mehr Abstellplätze vor den Bildungseinrichtungen errichtet werden.

Ambitioniertes Wahlziel

Bei der Wahl will die GRAS ihre derzeit zwölf Mandate in der Bundesvertretung halten, obwohl die Gesamtzahl der Mandate nach der Wahlrechtsreform von 100 auf 55 sinkt. Dazu werden rund 25 Prozent der Stimmen nötig sein. Zum Vergleich: Bei der letzten ÖH-Wahl 2013 erreichte die GRAS knapp 16 Prozent der Stimmen.

Außerdem will man weiter in der ÖH-Exekutive vertreten sein, die derzeit von Fachschaftslisten (FLÖ), Fraktion Engagierter Studierender (FEST), Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und GRAS gestellt wird.

Kooperationen kann sich Haas mit allen Fraktionen außer dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) vorstellen, wobei sich aber die VP-nahe Aktionsgemeinschaft und die JUNOS-Studierenden bei Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren "bewegen" müssten. (APA, red, 15.4.2015)