Wien - International sind die Erwartungen in Sachen Österreichs Wirtschaftswachstum gedämpft. Der IWF hat ja die Österreichprognose für 2015 eben auf plus 0,9 Prozent korrigiert. Noch im Oktober hatten die IWF-Ökonomen ein Plus von 1,9 Prozent erwartet.

Hierzulande ortet man vereinzelt hingegen zarte Signale einer Konjunkturaufhellung. Ende des ersten Quartals 2015 waren sie für die Bank-Austria-Ökonomen erstmals seit rund einem halben Jahr erkennbar. "Der Bank Austria Konjunkturindikator ist im März auf 0,3 Punkte gestiegen. Erstmals seit November vorigen Jahres hat der Indikator damit wieder einen positiven Wert angenommen, der einen zumindest leichten Aufwind der heimischen Wirtschaft signalisiert", meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Nach einem Minus im Schlussquartal 2014 hat der Indikator mit dem Anstieg im März auch im Durchschnitt der ersten drei Monate des Jahres 2015 geringfügig ins Plus gedreht.

Schwaches Wachstum

Für das abgeschlossene erste Quartal 2015 gehen die Ökonomen der Bank Austria von einem schwachen Wachstum der österreichischen Wirtschaft aus. "Zu Beginn des laufenden Jahres ist die Wirtschaftsleistung um maximal 0,2 Prozent zum Vorquartal gestiegen und hat damit den moderaten Rückgang gegen Ende 2014 allenfalls kompensieren können. Dabei waren die Nettoexporte und der private Konsum die stützenden Kräfte", schätzt Bruckbauer.

Zwar fehlte den Exporten trotz der Abschwächung des Euros in den ersten Monaten 2015 weiterhin der Schwung, doch auch die Importnachfrage blieb bisher bedingt durch die anhaltende Investitionszurückhaltung schwach, so dass der Außenhandel insgesamt trotzdem einen positiven Wachstumsbeitrag leisten konnte. Zudem signalisieren die vorliegenden Einzelhandelsdaten ein moderates Plus des privaten Konsums, unterstützt durch die niedrige Inflation im ersten Quartal. (red, derStandard.at, 15.4.215)