Frankfurt/Klagenfurt/Wien - Die Münchener Hypothekenbank hat ihren Sicherheitspuffer deutlich ausgebaut. Die harte Kernkapitalquote kletterte im vergangenen Jahr von 6,9 auf 12,5 Prozent, wie der genossenschaftliche Immobilienfinanzierer am Dienstag mitteilte. Sie liegt damit deutlich über der Hürde von 9,8 Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) dem Institut als Mindestquote vorgegeben hat.

Die MünchenerHyp war im vergangenen Jahr als einziges deutsches Geldhaus formell durch den EZB-Stresstest gefallen, der auf den Zahlen von Ende 2013 basierte. Dies blieb jedoch ohne Folgen, da die Bank bereits im Frühjahr 2014 mit einer Kapitalerhöhung mehr als 400 Mio. Euro einsammelte und die Lücke damit schloss.

Nachholbedarf hat das Institut noch bei der sogenannten Leverage Ratio - dem Verhältnis von Eigenkapital zu Bilanzsumme. Hier liegt die MünchenerHyp derzeit unter dem Schwellenwert von Regulierern und Aufsehern von drei Prozent. Vorstandssprecher Louis Hagen gab sich zuversichtlich, dass die Bank die Mindesthürde bis 2018 übertreffen wird.

Da Investoren und Privatpersonen angesichts niedriger Zinsen viel Geld in Immobilien stecken, lief es im Kerngeschäft der Münchener im vergangenen Jahr rund. Das Neugeschäft kletterte um 23 Prozent auf den Rekordwert von 4,4 Mrd. Euro. Der Überschuss hat sich sogar mehr als verdoppelt auf 16 Mio. Euro.

Belastungen durch ihr Engagement bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria konnte die MünchenerHyp somit verkraften. Auf eine Anleihe der Hypo-Bad-Bank Heta in Höhe von 50 Mio. Euro schrieb das bayerische Geldhaus im vergangenen Jahr rund 45 Prozent ab. Weitere fünf Prozent folgen vermutlich im ersten Quartal 2015, weil die EZB kürzlich von allen größeren Banken forderte, mindestens die Hälfte auf Heta-Bonds abzuschreiben. (APA/Reuters, 14.4.2015)