Mit einem Vulkanausbruch im Indischen Ozean begann eine 200-jährige Erfolgsgeschichte - die Entwicklung des Fahrrads

Die Erfindung des Fahrrad geht auf einen Vulkanausbruch im Jahr 1815 zurück. Der Tambora, auf der indonesischen Insel Sumbawa gelegen, spuckte so viel Asche in die Luft, dass es noch in Europa zu einer merklichen Klimaveränderung kam.

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Im "Jahr ohne Sommer" 1816 kam es zu Ernteausfällen, Hungersnöten und einer Futterknappheit, der viele Pferde zum Opfer fielen.

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Infolge des Pferdesterbens erfand der deutsche Forstbeamte im Jahr 1817 die Draisine, den Vorläufer des Fahrrads. Dabei handelt es sich um eine Laufmaschine ohne Pedale. Die Idee hatte Drais vom Schlittschuhlaufen.

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Dank der sich rasch verbessernden Straßenqualität konnte sich die Laufmaschine rasch verbreiten - und wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Im Jahr 1866 ließ sich Pierre Lallement in den USA ein Fahrrad mit Tretkurbel am Vorderrad patentieren, das erste seiner Art.

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Weiter getrieben wurde die Entwicklung vor allem in England. Dank Stahlspeichen, Hartgummibereifung und Kugellagern wurden die Räder immer praktischer, wurden aber noch als Hochräder wegen des vermeintlich effektiveren Antriebs gebaut. Im Bild das Pariser Hochrad Ravier&Schmitt von 1869/1870.

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Knapp zehn Jahre später entwickelte Harry John Lawson allerdings bereits das erste Niederrad, das mit Kettenantrieb ausgestattet war. Er nannte es "Bicyclette Ordinary", also "gewöhnliches Zweirad". Hier das Rover I, mit noch deutlich höherem Vorderrad.

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Erst Mitte der 1880er erlangte es als Rover III, mit schnellerem Antrieb und gleich großen Rädern, zu enormer Popularität und verbreitete sich rasch auf der ganzen Welt.

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Heute, kurz vor seinem 200. Geburtstag, ist das Fahrrad vielleicht beliebter denn je. Mit einem Wirkungsgrad von 95 bis 99 Prozent ist der Antrieb mittels Kette und Schaltung effektiver als bei jedem anderen Verkehrsmittel. Damit ist das Fahrrad das wohl ökologischste aller Fahrzeuge. (fbay, derStandard.at, 14.4.2015)

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