Heidi und ihr Opa, der Almöhi.

Foto: ORF

Wir stehen am Beginn einer denkwürdigen Fernsehwoche. Gebühren-, Werbe und Abofernsehen halten Großes bereit - oder zumindest Neues.

1) "Game of Thrones". Folge eins der neuen, fünften Staffel der angeblich besten Fernsehserie der Welt lag rechtzeitig herum. Aber wenn sich selbst Serienjunkies nicht drübertrauen - dann begibt man sich als blutiger Neuling im mittelalterlichen Meucheln besser nicht in Spoilergefahr. "Game of Thrones"-Fans möchte man wirklich nicht zum Feind haben.

2) "Nie wieder Single" verspricht ATV diesen Mittwoch erstmals (in dieser Form). Da kann man nur gutes Gelingen wünschen, möchte aber nicht weiter ins Detail sehen.

Also 3) Heidi 2015 - zwischen fernöstlicher Animation und steirischem Alpenumtza. Seit einer Woche schon im ZDF, seit Montag aber endlich auch im hiesigen Heimatsender. Zugegeben: ein für ORF 1 eher selten verwendetes Label.

Die gute Nachricht: Heidi wurde nicht wie Biene Maja zum Magermodel. Dafür aber aus dem Almöhi ein Hipster, ja, womöglich ein Lumbersexual. Immerhin verstört diese Form der Sexualität (?) den Interpreten des Titelsongs nicht gar so.

Womit wir bei den schlechten Nachrichten sind: Andreas Gabalier jodelt nicht wie einst Gitti und Erika (ein Manderl wie er tut das wohl nicht so). Gabalier singt (erfreulich) verhalten über eine Umtza-Umtza-Basis, die den Nachwuchs früh genug in Netz und Dörfli-Disse beschallt hätte. Gibt Punkteabzug im Bildungsauftrag.

Aber, versöhnlicher Schluss: Die Story rührt auch in kontemporärer Kirstein-Blockmalz-Animation. Und man lernt die 2-D-Heidi endlich von Herzen zu schätzen. Von Gitti und Erika nicht zu reden. (Harald Fidler, DER STANDARD, 13.4.2015)