2013 erhielten die Wiener Linien von Stadt und Bund rund 715 Millionen Euro an Subventionen.

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Wien – Die Stadt Wien lässt sich den öffentlichen Verkehr einiges kosten. Und Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) steht weiter zu den hohen Förderungen und Investitionen in die Öffis: Am Montag wird im Finanzausschuss der neue Vertrag beschlossen, der langfristig die Finanzierung der Wiener Linien sicherstellen soll. Der alte, seit 2002 laufende Kontrakt endet im Jahr 2016.

Das neue Schriftstück soll daran anschließen und erneut 15 Jahre laufen. Bis 2031 ist demnach vertraglich vereinbart, dass die Stadt den Wiener Linien zumindest 7,4 Milliarden Euro zuschießt. Jährlich sind das rund 500 Millionen Euro.

U-Bahnausbau nicht inkludiert

Freilich sind in dieser Summe nicht alle Zuwendungen für die Öffis enthalten: Wie bisher sind Gelder für den U-Bahn-Ausbau sowie für spezielle Projekte – wie etwa die laufende U4-Sanierung – davon ausgenommen. Diese Projekte sind nicht billig: Alleine die U4-Modernisierung bis 2020 kostet 335 Millionen Euro.

Wie hoch die Zuschüsse tatsächlich betragen, lässt sich im Rechnungsabschluss nachsehen. Laut dem aktuellen Abschluss 2013 erhielten die Wiener Linien einen Betriebskostenzuschuss der Stadt in Höhe von 332 Millionen Euro sowie 301 Millionen Euro Investitionskostenzuschuss. Gemeinsam mit Förderungen vom Bund (82 Millionen Euro) erhielten die Wiener Linien 2013 rund 715 Millionen Euro an öffentlichen Subventionen.

Erstmals Bonus-Malus-System

Über ein erstmals im neuen Vertrag verankertes Bonus-Malus-System können die Wiener Linien ab 2017 noch mehr städtische Gelder lukrieren. Werden bestimmte Qualitätskriterien wie Pünktlichkeit, Sauberkeit, Kundenzufriedenheit, Sicherheit oder Barrierefreiheit übererfüllt, gibt es sechs Prozent mehr. Wenn die evaluierten Werte – diese sollen etwa über Kundenumfragen gewonnen werden – gleich bleiben, gibt es vier Prozent mehr. Verschlechtern sich die Parameter, gibt es vier Prozent weniger.

Nicht in dieses Bonus-Malus-System sollen laut STANDARD-Informationen angepeilte Ziele fallen, die sich Stadt und Wiener Linien setzen. So soll bis 2020 die Marke von einer Milliarde Fahrgäste fallen. Im vergangenen Jahr wurden 931 Millionen gezählt. Der Anteil der Öffis am Modal Split, also die Verteilung des Verkehrsaufkommens, soll um einen Prozentpunkt auf 40 Prozent gesteigert werden. (krud, DER STANDARD, 13.4.2015)