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Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert als byzantinische Kirche erbaut.

Foto: Reuters/Murad Sezer

Istanbul - Erstmals seit 85 Jahren hat ein islamischer Geistlicher in der Istanbuler Hagia Sophia einen Vers aus dem Koran vorgelesen. Der Koran-Vers wurde in dem Museum zur Eröffnung der neuen Ausstellung "Die Liebe zum Propheten" vom Imam Ali Tel rezitiert, wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag berichtete.

Die Ausstellung zeigt kalligrafische Arbeiten zu Ehren des Propheten Mohammed. An der Feier am Freitag nahmen laut Anadolu der Präsident der Religionsbehörde Diyanet, Mehmet Görmez, und andere Regierungsvertreter teil.

Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert als byzantinische Kirche erbaut, nach der Eroberung von Konstantinopel 1453 durch Mehmet II. zur Moschee umgewandelt und nach Gründung der türkischen Republik durch Mustafa Kemal Atatürk in den 1930er-Jahren zum Museum erklärt.

Anhänger der säkularen Staatsordnung fürchten, dass die regierende islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) die Rückumwandlung des Museums in eine Moschee anstrebt. Vize-Ministerpräsident Bülent Arinc deutete entsprechende Pläne im November 2013 an. (APA, 11.4.2015)