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Die Terrormiliz IS kontrolliert seit Anfang des Monats weite Teile der Flüchtlingsstadt Yarmuk.

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Damaskus - Bei einem Rebellenangriff auf einen Militärflughafen im Süden Syriens sind laut Aktivisten 35 Menschen getötet worden. Die Regierungstruppen hätten bei der Verteidigung des Luftwaffenstützpunkts von Khalkhalah südlich der Hauptstadt Damaskus 20 Soldaten verloren, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Zudem seien 15 Rebellenkämpfer bei dem Angriff getötet worden.

Der Angriff auf die Basis an der Straße zwischen Damaskus und der Provinzhauptstadt Suweida sei zurückgeschlagen worden. Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er nehme an, dass es sich bei den Rebellen um Mitglieder der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) handle. Die Gegend sei von Drusen bewohnt, die sich wie andere religiöse Minderheiten Angriffen der Jihadisten ausgesetzt sehen. Ebenso wie Christen und Alawiten halten die Drusen im syrischen Bürgerkrieg mehrheitlich weiter zu Präsident Bashar al-Assad, der traditionell eine tolerante Haltung gegenüber den religiösen Minderheiten verfolgt.

Kämpfe werden fortgestzt

Die Lage in palästinensischen Flüchtlingslager Yarmuk im Süden von Damaskus bleibt unübersichtlich. Aktivisten berichteten am Samstag von Scharmützeln zwischen Militanten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und palästinensischen Bürgerwehren.

Die Terrormiliz IS kontrolliert seit Anfang des Monats weite Teile der Flüchtlingsstadt, in der heute noch rund 16.000 Menschen leben. Wegen der Kämpfe sind sie von der Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Arzneien weitgehend abgeschnitten.

UNO-Organisationen beschrieben die Lage in Yarmouk zuletzt als dramatisch und forderten eine unverzügliche Kampfpause, um die Zivilbevölkerung mit dem Nötigsten versorgen zu können. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte erklärt, Yarmouk würde sich zu einem "Todeslager" entwickeln.

Stadtteil von Aleppo unter Beschuss

In der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo haben Aufständische zudem in der Nacht zum Samstag einen von Regierungstruppen gehaltenen Bezirk unter Granatenbeschuss genommen und dabei mindestens fünf Menschen getötet. Die Zahl der Toten sei voraussichtlich noch höher, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtergruppe für Menschenrechte.

Staatliche syrische Medien berichteten, die amtlich bestätigte Zahl der Toten liege bei acht. Dutzende weitere Menschen seien unter Trümmern eingeschlossen.

Der syrische Großmufti Ahmed Badr al-Din al-Hassun rief im staatlichen Fernsehen die Einwohner auf, alle Gebiete zu verlassen, aus denen Rebellen Granaten abfeuerten. Er forderte die völlige Zerstörung dieser Bezirke. Das etwa 50 Kilometer von der syrisch-türkischen Grenze entfernte Aleppo liegt auf der Frontlinie des Bürgerkrieges. Aufständische haben mehrfach Versuche der syrischen Regierungstruppen und mit ihnen verbündeter Milizen zurückgeschlagen, Nachschubwege aus der Türkei zu den Rebellen abzuschneiden. (APA, 11.4.2015)