Es dürfte sich um das größte Comeback seit Lazarus handeln. 2012 legte der Schauspieler Fabian Hinrichs als nervig-sympathischer Kauz einen fulminanten Einstand im Münchner Tatort hin. Doch leider, dieser wunderbare Ermittler Gisbert Engelhardt war nur eine dreiviertel Folge lang dabei, dann wurde er umgebracht.

Jetzt ist zumindest Fabian Hinrichs wieder da. Als Kommissar Felix Voss ermittelt er am Sonntag erstmals im neuen fränkischen Tatort, in Nürnberg. Vom "Dadord" fränkeln die "Kolleechen" (Kollegen) dort und von "ährodischen" (erotischen) Spielchen.

Foto: ORF/BR/Olaf Tiedje

Bei einem solchen – im Auto am Waldesrand – wird ein ehrbarer Bürger der Stadt erschossen, die Dame seines Herzens kann zunächst unerkannt flüchten. Hatte der Tod des Universitätsprofessors etwas mit dessen Raketenforschung zu tun oder doch eher mit seinem Privatleben, das nicht ganz so glänzt wie die Fassade der schönen Familienvilla?

ORF/BR/Felix Cramer

Gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) arbeitet Voss den Fall ab. Der liegt dank der Schauspieler doch über 08/15-Niveau, ist aber dennoch wieder einmal recht vorhersehbar.

Beim ersten Mal jedoch macht das (noch) nichts. Das Ermittlerteam ist sympathisch und funktioniert von Anfang an gut, da sieht man die Handlung nach. Neben Kommissar Voss sorgt dafür vor allem Kollegin Ringelhahn: eine Zynikerin aus dem Osten, die Probleme mit dem Gebrauch von Schusswaffen und mit Autoritäten hat.

Foto: ORF/BR/Olaf Tiedje

Darüber thront ein Polizeipräsident, der vor allem die Ruhe schätzt und dementsprechende Ermittlungen fordert. Auch nicht neu, aber durchaus verheißungsvoll für den nächsten Fall. (Birgit Baumann, DER STANDARD, 11./12.4.2015)