Rundherum klassischer Einzelhandel, in der Mitte Outlets: Die tote "Uno Shopping"-Mall könnte als "Hybrid" wiederauferstehen.

Rendering: BEHF Architekten

Im vergangenen Herbst war es um das Einkaufszentrum Uno Shopping in Leonding bei Linz geschehen: Nachdem der Media Markt in die nahe Plus City in Pasching übersiedelt war, blieben nur noch zwei Mieter in dem 1990 eröffneten Center übrig, und zwar eine Apotheke und eine Trafik. Der seit Beginn andauernde Kampf gegen die Plus City, die ein Jahr früher aufgesperrt hatte, war entschieden.

Hybrid als Programm

Der Eigentümer, die Joha Gebäude-Errichtungs- und Vermietungsgesellschaft, hinter der die Bank Austria Real Invest Gmbh steckt, habe zwar Umbaupläne in der Schublade, hieß es schon seit längerem. Geplant sei ein Refurbishment samt Erweiterung der Verkaufsfläche von 40.000 m² auf 54.000 m². Letztere sei auch bereits genehmigt, laufend würden Investorengespräche geführt, so lauteten die vagen Kommentare von Eigentümerseite.

Nun gibt es tatsächlich ein neues Konzept, mit dem man noch einmal durchstarten will. Dieses sieht allerdings ein wenig anders aus: Die "Smart City Leonding", so der neue Projektname, soll laut dem Plan "eine attraktive Kombination von einem klassischen Shopping Center auf 29.000 m² und einem Fashion Outlet auf 12.000 m² unter einem Dach" werden, insgesamt also 41.000 m².

Geplant wurde der Umbau vom Wiener Architekturbüro BEHF, das die Trennung zwischen klassischen Einzelhandelsflächen und dem Fashion-Outlet-Bereich architektonisch durchaus ansprechend löste.

Vorvermietungsgrad als härteste Währung

Ob die Wiederbelebung des Uno Shopping mit neuem Konzept am alten Standort gelingen wird, steht in den Sternen. Derzeit wird mit dem Konzept und den dazugehörigen Computer-Renderings (siehe Bild) versucht, eine ausreichende Quantität und Qualität an Mietern zu bekommen. Denn nur davon hängt ab, ob das Konzept umgesetzt werden kann; der Vorvermietungsgrad als härteste Währung des Shoppingcenter-Business.

Die Vermarktung der Einkaufszentren-Flächen läuft dabei über den bisherigen Betreiber Ekazent, die Outlet-Flächen werden von ROS Retail Outlet Shopping vermarktet. Dieses Unternehmen betreibt neben einigen Outlets in Deutschland auch das Fashion Outlet Parndorf.

Entscheidung im Sommer

Beide Unternehmen wollen gegenüber dem Standard nichts zu den Plänen sagen, man überlässt die Kommunikation der Bank Austria. "Es gibt noch keine Entscheidung", sagt deren Sprecher Martin Kammerer zum Standard. "Derzeit werden die Möglichkeiten auf Mieterseite evaluiert", indem das Projekt "potenziellen Mietern in persönlichen Gesprächen vorgestellt" wird. "Bis Ende Mai sollte ein Überblick da sein, danach wird bis Mitte des Jahres eine Entscheidung getroffen", so Kammerer. Wie viel der Umbau kosten würde, sagt er nicht.

Bei der Vermarktung der neuen Pläne setzt man jedenfalls auch auf das große Einzugsgebiet des Centers, das man auf der Website smartcityleonding.com mit bis zu einer halben Million Menschen beziffert, für die der Standort innerhalb einer Autostunde erreichbar sei. Freilich saugt von diesem Potenzial die nahe Plus City, die derzeit erweitert wird, schon einiges ab.

Mit der Straßenbahnlinie 3, die gerade bis zur Plus City verlängert wird und damit auch an der künftigen "Smart City" vorbeiführt, wäre man von der Linzer Innenstadt kommend immerhin schneller in der künftigen "Smart" als in der "Plus City". Und einen vagen Eröffnungstermin gibt es auch schon: "Herbst 2017". (Martin Putschögl, DER STANDARD, 11.4.2015)