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Ein ehemaliger Manager geht mit Apple ins Gericht

Foto: APA/EPA/Davey

Ein ehemaliger australischer Apple-Manager namens Ben Farrell hat sich in einem Blogbeitrag ausführlich über die Arbeitsbedingungen bei Apple beschwert. Detailreich beschreibt er, warum er in seiner Position als Manager des "AppleCare"-Programms unzufrieden und überbelastet wurde. Farrell spricht von einem "iCult" voller "alter Jungs", die zynisch über ihre Untergebenen schimpfen würden. Der Tag sei geprägt von sinnlosen "Meetings vor Meetings über Meetings" und dauere bis zu 16 Stunden.

"Endlich wieder frei"

Mitarbeiter erlebten laut Farrell ein striktes Regiment: Wenn sie kurz – auch in ihrer Freizeit - nicht verfügbar sind, werden sie mit SMS bombardiert. Selbst am Tag seiner Hochzeit musste Farrell per Telefon über eine Stunde mit Apple konferieren. Krankheiten oder Probleme in der Familie werden als "Leistungsschwierigkeiten" in internen Apple-Akten vermerkt. Farrell schließt seinen Blogbeitrag damit, nun "endlich wieder frei" zu sein.

Schon länger bekannt

Tatsächlich sind die harten Bedingungen im Apple-Management schon länger bekannt. Auch im Management anderer großer Konzerne dürfte es ähnlich zugehen. Einblicke gibt die Website Glassdoor, bei der Mitarbeiter anonym ihre Erlebnisse im Berufsleben offenbaren. Dort werden Farrells Ausführungen zwar prinzipiell bestätigt, gleichzeitig hat ein Job bei Apple für viele auch positive Seiten: Die hohe Verantwortung spornt manche zu Höchstleistungen an, außerdem entspricht die Bezahlung für Führungskräfte dem Druck.

Manche IT-Riesen wie Google oder Netflix sind hingegen für gute Arbeitsbedingungen bekannt. Sie bieten zahlreiche Benefits an. Netflix-Mitarbeiter dürfen sich unbegrenzt Urlaub nehmen, sofern dies ihre Leistungen nicht trübt. (fsc, 10.4.2015)