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Das neue Macbook im Fokus des Interesses.

Foto: Eric Risberg / AP

Es ist Apples radikalstes Hardware-Redesign der letzten Jahre: Das neue Macbook ist gerade einmal 13 Millimeter dick und 0,92 Kilogramm schwer und verzichtet dafür auf praktisch alle externen Anschlüsse. Nun gibt es die ersten Tests, die alle zu einem sehr ähnlichen Fazit kommen: Dem neuen Macbook gehört die Zukunft - allerdings nicht die Gegenwart.

So leicht

Zunächst dominiert das Lob: Der Apple-Laptop sei so schmal und leicht, dass sich selbst das 13-Zoll-Macbook Air plötzlich schwer anfühle, schwärmt "The Verge". Das Gewicht sei perfekt verteilt, wodurch sich das Gerät fast noch leichter anfühle, als es ist. Auch allgemein gibt es für das Gehäusedesign praktisch nur positive Worte.

Display

Auch der Bildschirm wird von allen Testern für seine Darstellungsqualitäten gelobt, was gerade angesichts das schlanken Äußeren eine beeindruckende technische Leistung sei. Eine Einschränkung kommt dabei allerdings von "Arstechnica": Wenn die virtuelle Auflösung auf den maximalen Wert von 1.440 x 900 Pixel erhöht wird (die reale Auflösung beträgt 2.304 x 1.440 Pixel, die Darstellung wird also immer skaliert, Anm.), kommt die Grafikeinheit des Prozessors nicht mehr nach, was zu Hängern bei Animationen und Übergängen führen kann. Unerfreulich sei auch, dass das Macbook zwar einen externen 4K-Bildschirm ansteuern kann, aber nur bei einer Bildwiederholfrequenz von 30 Hz. Auch hier scheint der Grafikchip zu schwach zu sein.

Eingabe

Ganze Arbeit hat Apple hingegen bei der Umgestaltung des Touchpads geleistet. Dass hier kein echter Druckpunkt mehr vorhanden ist, sondern nur mehr mit einem Ton simuliert wird, bemerke man nicht, zeigt sich das "Wall Street Journal" verblüfft. Die Tastatur hingegen sei zwar durchaus gut, könne aber mit jener des Macbook Air nicht mithalten.

Performance

Besonders ausführlich hat sich "Arstechnica" der Performance des Geräts gewidmet und kommt zu folgendem Schluss: Die Prozessorgeschwindigkeit entspreche einem Macbook Air aus dem Jahr 2011, die Grafikleistung jener von dessen Nachfolger. Und die Performance der SSD bewegt sich auf dem Niveau des Macbook Air von 2013.

Schnell genug für vieles, aber nicht alles

"The Verge" zieht hier Analogien zu billigen Chromebooks: Das Macbook sei wie diese schnell genug für 70 Prozent der täglichen Aufgaben, 20 Prozent - etwa Bildbearbeitung - seien mühsam und zehn Prozent beinahe unmöglich, etwa Videobearbeitung und der Umgang mit großen iPhoto-Bibliotheken.

Ein Anschluss, um sie alle anzubinden

Die Idee, einen einzigen USB-Type-C-Anschluss zu verbauen, über den jeder Kontakt nach außen samt dem Aufladen stattfindet, erscheint hingegen allen Testern als derzeit noch zu radikal. Das liege nicht zuletzt daran, dass es kaum externe Geräte gebe, die bereits den neuen Standard unterstützen. Wer unterwegs sei, werde realistischerweise eine Fülle von Adaptern brauchen.

Akku

Ein weiteres Problem ist, dass die Akkulaufzeit zwar gut, aber nicht herausragend sei. Bei intensiver Nutzung reicht er also nicht, um ohne Nachladen durch einen langen Arbeitstag zu kommen. Ein zweiter USB-Type-C-Port wie etwa bei Googles Chromebook Pixel hätte hier viele Probleme erspart.

Ausblick

Bei "Wired" gibt man sich dennoch optimistisch: Apple werde alle bestehenden Probleme mit den nächsten Generationen des Macbooks ausräumen. Der Prozessor werde fraglos besser werden, die Akkulaufzeit auch. Ob die Hoffnung auf eine Preisreduktion berechtigt ist, darf angesichts der üblichen Apple-Politik in dieser Hinsicht allerdings bezweifelt werden. (red, derStandard.at, 10.4.2015)