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Bei Erdgas gibt es viele Unsicherheitsfaktoren.

Foto: AP Photo/Michael Probst

Eigentlich wäre alles ganz einfach: Die Kraftstoffkosten bei Erdgasbetrieb sind deutlich niedriger als bei Benzin und Diesel. Erdgas ist auch umweltfreundlicher. Es verbrennt sauberer und bildet dabei erheblich weniger Kohlendioxid. Trotzdem hält sich das Interesse in Grenzen. Im Vorjahr wurden in Österreich nicht einmal tausend Autos verkauft, von 300.000 insgesamt.

Der Grund dafür liegt in vielen Unsicherheitsfaktoren, begründeten und unbegründeten. Unbegründet ist die Angst vor Motorschäden und davor, hängen zu bleiben, denn wenn das Gas zu Ende ist, kann man mit Benzin weiterfahren. Das Risiko von Pannen oder gar gefährlichen Bränden ist nicht höher als bei Benzin, Diesel oder Elektroantrieb.

Keine Garantie

Aber es gibt auch begründete Skepsis: Erdgas ist derzeit nicht mit Mineralölsteuer belastet, und es ist anzunehmen, dass das bis 2018 so bleibt, weil die EU das versprochen hat. Garantie dafür gibt es keine, darüber hinaus schon gar nicht. Die Angst, nicht mehr Auto fahren zu können, wenn uns Putin das Gas abdreht, ist offenbar viel größer als nicht mehr heizen zu können, denn im Haushalt wird Erdgas viel weniger kritisch gesehen.

Ein Hindernis scheint auch die ungeklärte Situation in Parkgaragen zu sein: Rein technisch brächte die Benützung von Garagen durch Erdgasautos kein erhöhtes Risiko. An den meisten Parkgaragen ist aber nach wie vor ein Schild montiert, "Einfahrt für gasbetriebene Fahrzeuge verboten", weil die Betreiber den Unterschied zum in Garagen tatsächlich gefährlichen Flüssiggas nicht kennen. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 10.4.2015)